“Driving home for Christmas“, Weihnachten nach Hause fahren - wer kennt ihn nicht, den Weihnachtssong von Chris Rea.

Viele hören ihn im Radio, wenn sie tatsächlich im Auto unterwegs sind, Geschenke an Bord, um Verwandte an den Feiertagen zu besuchen. Wie ebenjener Familienvater, der auf der A 1 mit seinen Töchtern und seiner Frau verunglückte, weil er eine der nicht geräumten Fahrspuren befuhr und aufgrund von Schneematsch und Glätte ins Schleudern kam. Er und seine Familie verbringen vermutlich das Fest im Krankenhaus. Weil nicht mehr genügend Streusalz vorhanden ist, um die Autobahnen zu sichern. Weil der Winter jedes Jahr offenbar für staatliche Stellen viel zu plötzlich kommt und Lieferanten vermutlich entweder für künstliche Engpässe sorgen, um die Preise hochzutreiben oder weil sie unfähig sind, ihre Verträge ordnungsgemäß zu erfüllen.

Unabhängig davon, dass hier eine unberechenbare Gefahrenlage geschaffen wird, kann es nicht sein, dass ein Land, das dermaßen von einer guten Infrastruktur abhängig ist, jedes mal kapituliert, wenn "Frau Holle" es mal so richtig krachen - oder eben schneien - lässt. Sorgfältig geräumte und gestreute Autobahnen gehören zu den Mindestanforderungen an das Gemeinwesen, die einfach erfüllt werden müssen. Dass es im Winter schon mal kräftig schneien könnte, ist nun wirklich kein Spezialwissen. Aus den Folgen vom Schnee von gestern sollte man morgen schon gelernt haben.