Die Wirtschaftswunderjahre sind vorbei. Und die Bedeutung Harburgs als Einkaufsmetropole für die Bewohner des niedersächsischen Umlands ist geschrumpft.

Daran lässt sich auch nicht viel ändern, denn zwischen Lüneburg und Stade hat sich der Einzelhandel mittlerweile stark entwickelt, Und Harburg muss sich schon etwas einfallen lassen, um seine Innenstadt für Besucher von auswärts weiter anziehend zu gestalten.

Die Größe der Geschäfte, die Vielfalt des Warenangebots und die Produktqualität können dabei ausschlaggebend sein. Aber inzwischen haben Handelsketten ihre Marken ohnehin über den ganzen Globus verteilt und an den Preisschildern von Rock und Hose ist abzulesen, was das Teil auch in Dollar, Pfund oder Yen kosten würde. Und ob in den Läden von Harburg, Buchholz oder Winsen das Portemonnaie gezückt werden muss, ist egal. Auch mit dem Euro ist überall derselbe Preis zu bezahlen. Lokale Spezialitäten sind als Anziehungsmerkmal selten geworden. Und für die Entscheidung, von auswärts zum Einkaufen nach Harburg zu fahren, dürften neben Angebotsvielfalt auch weiche Faktoren wie Atmosphäre eine Rolle spielen.

Da ist es gut, dass Harburg auf dem Weg ist, seine Wohlfühlqualitäten zu steigern. Statt seine Innenstadt rein mit Läden, Banken, Sparkassen, Büros und Arztpraxen zu bestücken, die nach Geschäftsschluss wie ausgestorben wirkt, wird schon seit einiger Zeit durch Wohnungsbau versucht, Harburgs Kerngebiet, die Innenstadt zu beleben. Politik und Verwaltung haben die Weichen in die richtige Richtung gestellt. Auch Studentenwohnungen tragen zur Verbesserung bei.