Fass ohne Boden ist der richtige Ausdruck für das Problem Kreisstraßen im Landkreis Harburg. Ein Problem, vor dem im Übrigen die meisten Landkreise in Niedersachsen stehen.

Viele Straßen sind älter als 30 Jahre und leiden unter dem Schwerlastverkehr. Und die Unterkonstruktionen der älteren Kreisstraßen bestehen meistenteils sogar noch aus Kopfsteinpflaster. In jedem Fall konnten die Straßenbauer vor Jahrzehnten nicht ahnen, dass der Schwerlastverkehr derart rapide zunehmen würde, die Zugmaschinen und Anhänger immer größer und schwerer werden würden. Die Straßen sind einfach nicht auf diese Belastung ausgelegt und gehen kaputt.

Der Bund hat eine Lösung gefunden - die Lkw-Maut. Für die Landkreise kommt diese Einnahmequelle nicht in Frage. Also, was tun? Weiter reparieren, weiter schnellstmöglich die größten Löcher im Asphalt flicken und hoffen, dass der Unterbau noch ein Weilchen durchhält. Das Problem an der Wurzel zu packen, scheint unmöglich, so lange Bund und Land die Kommunen finanziell weiter im Regen stehen lässt. Und den Politikern in den Kreistagen bleibt nichts anderes übrig, als auch weiterhin Geld, das der Kreis für andere Dinge nötig bräuchte, zusammenzukratzen, um die nächsten Asphaltlöcher zu stopfen.