Menschen, die keine Wohnung mehr haben, keine Arbeit, kein Konto und sich zumeist auch nicht darum kümmern, wenigstens Hartz-IV-Bezüge zu bekommen - sie leben mitten unter uns.

Leben. Wer täglich bei Wind und Wetter draußen ist, nachts in einem Zelt nächtigt und warme Mahlzeiten nur in Suppenküchen erhält, muss schon mehr als abgehärtet sein. Viel schlimmer für viele Betroffene sind die abschätzigen Blicke und bösen Kommentare der Mitmenschen, die an ihnen vorbeilaufen.

Schlimm genug, dass jemand die Brüche in seiner Biographie nicht mehr abfedern kann und auf der Straße landet. Obdachlose haben Mitgefühl verdient - auch, wenn diese Leute sich nicht helfen lassen wollen, sondern sich bewusst ebendiesen Strapazen aussetzen.

Umso wichtiger ist es, dass Polizist Karsten Hoff in seinem Buch auf den Alltag von Obdachlosen aufmerksam macht. Er ist am nächsten am Elend dran und hat in vielen Gesprächen mit Betroffenen erfahren, wie es Menschen in seinem Stadtteil geht, die "Platte machen". Auch seine Kollegen wissen, dass die Obdachlosen in ihrem Revier kein Heer der Namenlosen sind, sie wissen, wo sie sich aufhalten und wo sie unterkommen.

Hoff belässt es nicht dabei, Schicksale zu schildern, er unternimmt etwas, um zu helfen: 50 Cent aus dem Erlös eines jeden Buches werden dem Obdachlosenmagazin "Hinz&Kunzt" gespendet.

Auch so kann engagierte Polizeiarbeit aussehen.