In 15 Jahren kommt der Strom aus erneuerbaren Energien, verspricht die IBA

Wilhelmsburg/Veddel. "Die Elbinseln Wilhelmsburg und Veddel können bis zum Jahr 2025 mit Strom aus erneuerbaren Energien vorsorgt werden - bis zum Jahr 2050 zusätzlich mit erneuerbarer Wärme." Diese These vertritt die Internationale Bauausstellung (IBA) in ihrem 224 Seiten starken "Energieatlas Zukunftskonzept Erneuerbares Wilhelmsburg". Die Energie soll direkt auf den Elbinseln erzeugt werden. Somit könnten Wilhelmsburg und die Veddel "klimaneutral" werden.

Derzeit produzierten allein die Wilhelmsburger 200 000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Auf Seite 108 steht im "Energieatlas": "2050 emittieren die Haushalte (...) praktisch kein Kohlendioxid mehr, im Bezug auf diese Energieparteien ist der IBA-Raum nahezu klimaneutral."

Wie wollen die IBA-Planer zu diesem Ziel gelangen? "Optimale Gebäudetechnik und ambitionierte Bestandssanierung reduzieren den Energieverbrauch, Blockheizkraftwerke, regionale und lokale Energieverbundsysteme verbessern die Energieeffizienz", sagte IBA-Geschäftsführer Uli Hellweg. Ein Drittel der Zusatzkosten für die Hauseigentümer solle "die Allgemeinheit" übernehmen, der Rest der Kosten werde durch höhere Energieeffizienz amortisiert. Die IBA geht davon aus das "gezielt Sanierungsprogramme initiiert werden, die spätestens ab 2013 greifen". Die Sanierungsrate werde "von drei auf fünf Prozent im Jahr angehoben". Die Prognose: "Im IBA-Gebiet wird der Wärmebedarf der Haushalte und von Gewerbe, Handel und Dienstleistungen bis 2050 um knapp 40 Prozent abnehmen, trotz eines Anstiegs der Bevölkerung um 18 000 Einwohner." Der absolute Strombedarf bleibe bis 2050 "trotz des Anstiegs an Verbrauchern etwa gleich".

Im Jahr 2050, so die IBA, würde auf den Elbinseln 51 Prozent des Stromes durch Windenergie erzeugt, 34 Prozent durch Solarenergie und 11 Prozent durch Biomasse. Auf Seite 111 nennt die IBA die Strom- und Wärmequellen der Zukunft: "Elbwärmepumpe Veddel, urbane Biogasanlage, Energiebunker, Energieverbund Wilhelmsburg-Mitte, Tiefengeothermie Wilhelmsburg, Nahwärmenetz Neue Hamburger Terrassen, Solarkonzept Kirchdorf Süd, Energieberg Georgswerder und Windkraftanlagen außerhalb des Energiebergs".

Auf Nachfrage sagte Uli Hellweg, dass "acht moderne Windkrafträder" auf der Elbinsel entstehen sollen - eines davon steht schon auf der alten Mülldeponie Georgswerder, ein weiteres soll bis Ende 2011 stehen (die Rundschau berichtete). Zwei Windkrafträder sollen auf dem Köhlbrandhöft nahe der Norderelbe stehen, zwei im Bereich der Rethemündung in den Köhlbrand und zwei in der Nähe des Hohe-Schaar-Hafens an der Süderelbe.