“Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“, pflegte Altkanzler Helmut Schmidt zu sagen.

Die Internationale Bauausstellung (IBA) hat Visionen: Bis 2025 könnten die Elbinseln mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt werden - bis 2050 mit erneuerbarer Wärme. Die IBA träumt in ihrem "Energieatlas" von einem "solarthermischen Wärmenetz für die Hochhaussiedlung Kirchdorf-Süd mit saisonalen Erdsondenspeichern im quartären Geschiebe" und von einer "Photovoltaischen Überdachung des Autobahnrastplatzes Stillhorn".

Das sind Visionen! Müssen die IBA-Planer um Uli Hellweg deswegen zum Arzt? Es scheint nach menschlichem Ermessen unwahrscheinlich, dass die Visionen bis 2050 Realität werden. Vor allem der Wohnungsbestand auf den Elbinseln ist energetisch gesehen Lichtjahre vom Primat-Klima-Ziel entfernt. Trotzdem brauchen die IBA-Planer keine Krankschreibung: Sie sollen ja Visionen entwickeln. Denn viele Ziele, die sie aufzeichnen, sind wünschenswert.