Ralf-Dieter Fischer will Informationen über Millionen-Guthaben

Harburg. Politik und Verwaltung haben die TU entdeckt. Während der jüngsten Bezirksversammlung wurden Exzellenzanspruch- und -förderung für Harburgs Uni ausführlich diskutiert.

Dabei waren sich alle Fraktionen darin einig, dass Sparrunden den hohen Leistungsanspruch von Harburgs Uni untergraben. "Zu Glanz, Ruhm und Exzellenz trägt das nicht gerade bei", so die SPD-Abgeordnete Melanie Leonhard. Da müsse Geld her, besonders vor dem Hintergrund, dass die Doppelabiturjahrgänge an die Universitäten und eben auch an die TU strömen.

Dass der TU-Campus zur Krisenregion wird, soweit wollen es Harburgs Politiker nicht kommen lassen. "Dafür muss die TU aber auch stärker mit uns zusammenarbeiten", so CDU-Fraktionschef Ralf Dieter Fischer. Er spielt auf jene von der TU angesparten 4,5 Millionen Euro an, die die Fachbehörde, wie berichtet, kürzlich kassierte. Fischer: "Uns kommt das komisch vor."

Für gewöhnlich lassen sich Haushaltsmittel nicht einfach ansparen und für den Fall der Fälle abrufen. Es sei denn, man schreibt entsprechende Summen zweckgebunden für Investitionsvorhaben kontinuierlich fort, "und nicht, wie die TU es anscheinend gehalten hat, von wegen wir rufen das Geld mal irgendwann ab", sagte Jurist Fischer. Er fordert von der TU auch Informationen darüber, was denn mit dem Guthaben in Höhe von vier Millionen Euro passiert sein mag, das sich in den Bilanzen von 2007 und 2008 findet. Die strittige 4,5 Millionen Euro Sparreserve der TU sei nun von der Wissenschaftsbehörde in den Neubau an der Schwarzenbergstraße gesteckt worden.

"Wer weiß, wenn das nicht so gehandhabt worden wäre, hätten nun zwei Flügel des Gebäudes leer gestanden", so Fischer aufgebracht. Auch darüber sollen Referenten von Fachbehörde und Uni im Haushaltsausschuss Rede und Antwort stehen. Fischer im Gespräch mit dem Abendblatt: "Wir fordern gerade bei so einem brenzligen Thema wie Finanzen mehr Transparenz von der TU. Bereits im September wusste Uni-Präsident Edwin Kreutzer, dass seine 4,5 Millionen Euro bald weg sind." Er sei sich sicher, dass Harburgs CDU das Blatt hätte noch wenden können. "Eine gute Kooperation lohnt sich für Bezirk und Universität." Fischer ist indes gespannt, wie sich Vertreter von Hochschule und Behörde im Haushaltsausschuss, in dem er den Vorsitz führt, zu den Finanzfragen äußern werden.