Initiative “Suedkultur“ lädt Politik zur Diskussion in den Riekhof

Harburg. Die Initiative "Suedkultur", ein Zusammenschluss von Kulturschaffenden in Harburg und Süderelbe, wirft der Kulturförderung von Hamburger Senat und Bezirk Harburg eine Klientelpolitik vor. Auf Einladung der Initiative diskutieren am Montag, 29. November, 19 Uhr, im Veranstaltungszentrum Rieckhof in Harburg Kulturschaffende mit Politikern aus Hamburger Bürgerschaft und Harburger Bezirksversammlung, wie die Kultur in Harburg gefördert und entwickelt werden könne.

Nach Angaben von "Suedkultur" drohen den vom Bezirk Harburg geförderten Kulturhäusern bis 2012 Kürzungen von 25 000 Euro. Das Kulturzentrum Rieckhof und das Frauenkulturhaus müssten demnach mit sechs Prozent weniger Zuschüssen auskommen.

"Südkultur" hält zusätzliche Kürzungen bis 2014 für wahrscheinlich. Die Initiative beruft sich bei ihrer Einschätzung auf Kürzungsbescheide, die anderen öffentlich geförderten Kulturhäusern, ähnlich dem Rieckhof oder dem Frauenkulturhaus, bereits vorlägen. Laut "Suedkultur" würde das weitere 25 000 Euro weniger für die beiden Harburger Häuser bedeuten. Sollte das eintreffen, werde es den Rieckhof nach 2012 nicht mehr geben, zitiert "Suedkultur" den Geschäftsführer Jörn Hansen.

Diese Kürzungen bei den Kulturhäusern habe der Senat den Bezirken bereits im Juni 2010 vorgegeben. Die Streichungen hätten nichts mit den Haushaltsverhandlungen zu tun, die weitere Einschnitte für den Kulturbetrieb nach sich ziehen dürften.

Offen sei noch, in wie weit das Harburger Theater betroffen sein wird. Bekannt sei lediglich, dass die privaten Theater in Hamburg insgesamt 500 000 Euro weniger Zuwendungen erhalten sollen. Theater-Geschäftsführer Zebuh Kluth rechnet damit, Anfang 2011 die tatsächlichen Auswirkungen auf die Harburger Bühne abschätzen zu können.

Laut "Südkultur" könne dagegen die Stiftung Falckenberg-Sammlung in Harburg bis 2023 mit einem jährlichen Zuschuss von 570 000 Euro rechnen. Das gehe auf einen Vertrag aus dem August 2010 zurück, den die Stiftung mit der Deichtorhallen GmbH und der damaligen Kultursenatorin Karin von Welck unterzeichnet habe.

Der Bezirk Harburg erhoffe sich von der Zusammenarbeit mit der Stiftung Falckenberg-Sammlung und der Deichtorhallen GmbH; "dass die Sammlung in Harburg in größerem Umfang als bisher einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, und dass die Zahl der Ausstellungen in Harburg gegenüber den Vorjahren zunimmt und Harburg letztendlich einen Attraktivitätsgewinn erfährt." So lautet die Antwort der Verwaltung auf eine Kleine Anfrage in der Bezirksversammlung. "Suedkultur" kritisiert, dass damit in hohem Maße eine Klientel bedient werde, die keine Probleme habe, Kultur zu konsumieren.

In der Initiative Suedkultur haben sich insgesamt 18 Vereine, Kulturhäuser und Clubs zusammengeschlossen. Zu dem Netzwerk, dass einen Kulturkalender im Internet veröffentlich, gehören zum Beispiel das Harburger Theater, der Rieckhof, der Jazzclub im Stellwerk, die Musikkneipe Consortium und die Klangkirche Hamburg.