Die Feierlaune wollte sich niemand verderben lassen.

Deshalb schwiegen die Festredner und erwähnten mit keinem Wort, dass das Verwaltungsgericht Lüneburg im September Spielverderber war und einen Teil der Millionenförderung für den Ausbau des Pferde- und Reiterstandortes Luhmühlen als rechtswidrig kassierte.

Dass bei der Einweihung lieber vom prächtigen und insgesamt elf Millionen Euro schweren Ausbau des Ausbildungszentrums und des Turniergeländes geschwärmt wurde, ist bei aller Kritik sogar verständlich. Luhmühlen ist das internationale Mekka der Vielseitigkeitsreiterei. Es steht außer Frage, dass der Standort gestärkt werden muss, weil er auf die gesamte Region ausstrahlen kann.

Dass das Projekt Millionen Euro verschlingen wird, war von Anfang an klar. Allerdings, und da haben die Lüneburger Richter die Maßstäbe gerade gerückt, darf die Förderung des Spitzensports nicht auf Kosten des Breitensports gehen. Das ist aber geschehen, weil der Topf für die Sportstättensanierung aus dem Konjunkturpaket II für Luhmühlen geplündert wurde. Statt den Ausbau des Reiter-Mekkas nur mit Steuern zu finanzieren, hätte von Anfang an ein potenter Partner aus der Wirtschaft mit ins Boot gehört. Die Förderung des Spitzensports ist nicht nur Aufgabe der Steuerzahler.