Während Personal in den Bezirksverwaltungen seit vielen Jahren abgebaut wird und auch jetzt in Zeiten knapper Haushaltskassen ein striktes Ausgabenmanagement gefahren wird, ist es erstaunlich, dass es ausgerechnet wieder eine Fachbehörde ist, deren Verwaltungsapparat kräftig aufgeblasen wird.

Eine 100 Mann starke BSU-Truppe soll das ordnungsgemäße Entrichten von Parkgebühren überprüfen.

Es ist keine Frage, dass Parksünder auch zur Rechenschaft gezogen werden müssen. In diesen Fällen geht es jedoch nicht in erster Linie um die Disziplinierung, sondern es wird relativ offen darüber gesprochen, dass Geld her soll. Der Bürger muss zahlen. Das gleiche gilt für die konsequentere Anwendung des Bußgeldkatalogs: BOD-Mitarbeiter sollen nicht primär für Sicherheit und Ordnung abkassieren, sondern fürs Staatssäckel.

Was nach Wegelagerei klingt, wurde schon im Mittelalter fortschrittlicher auf den Weg gebracht. Sogenannte Zollburgen, in denen jeder seinen Obolus zu entrichten hatte, kamen ohne viel Manpower aus. Mit Begründungen, weshalb der Bürger Abgaben entrichten sollte, hatte man sich damals ebenfalls nicht groß aufgehalten. Dabei war der Zweck der gleiche. Prestigeobjekte waren immer schon teuer. Doch in Gegensatz zu damals bleiben die Finanzen heute nicht vor Ort, sondern wandert in den Landeshaushalt - unter anderem, um von diesem Geld zusätzliches BSU Personal zu bezahlen.

So sieht also effektive Verwaltungsarbeit aus.