Die Neuordnung der Standgebühren - wie sie übrigens für ganz Hamburg angedacht ist - bietet in erster Linie stärkere finanzielle Sicherheit für die Stadt.

Wer genau weiß, was sich nach einem Vierteljahr in seinen Portemonnaie befindet, kann seine Ausgaben besser einteilen. Doch ob das nun gerade für Harburger Verhältnisse so toll ist, kann angezweifelt werden. Klar, einige Händler, die seit Jahrzehnten zuverlässig zu ihren Stammkunden halten und bei Wind und Wetter für frische Ware sorgen, können sich mit den neuen Verhältnissen anfreunden und erhalten sogar den Anreiz, stärker in ihren Stand zu investieren. Kleinere Anbieter, die nur ab und an auf dem Markt vertreten sind, müssten sich unter Umständen kräftig zur Decke strecken, wenn sie für einen längeren Zeitraum in Vorleistung treten müssten.

Das schreckt ab und geht spätestens dann auf Kosten der Vielfalt des Harburger Wochenmarktes, wenn gerade diese Beschicker aus Gründen der Rentabilität aufs Umland ausweichen. Doch Vielfalt - das hat, wie berichtet, das Wochenmarkt-Gutachten der HafenCity-Universität ergeben - ist gefragt, wenn die traditionelle Harburger Einrichtung längerfristig konkurrenzfähig bleiben will.

Ein weiterer Aspekt: Wer jeden Tag für seinen begehrten Platz auf dem Sand zahlen muss, gibt sich viel Mühe, Angebot und Stand auf Dauer attraktiv zu halten. Es sollte den Händlern besser selbst überlassen bleiben, wie sie ihren Platz in Harburg honorieren wollen.