Es ist mal wieder typisch: Während für Wilhelmsburg und für die Veddel in Sachen Förderung studentischen Wohnens längst Tatsachen geschaffen wurden, versickerten entsprechende Ideen für das Harburger Phoenixviertel im Nirgendwo.

Und erneut merkt Harburgs Politik, dass es eben nicht ausreicht, im Hamburger Süden eine Universität installieren zu lassen, und alles andere drum herum läuft von selbst. Es ist Zeit, sich endlich ernsthaft um die Aufwertung des Stadtteils zu kümmern. Wer wirklich der Meinung ist, Studenten seien für Harburg ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, dem spielen doch Entwicklungen wie in Wilhelmsburg argumentativ geradezu in die Hände. Es kann deshalb nicht sein, dass eine Verwaltung mittlerweile mehr als ein halbes Jahr benötigt, um eine Bedarfsanalyse zu ermitteln, wie sie Harburgs GAL fordert.

Woran es außerdem noch hapert, kann man doch einmal mehr an der Studentenumfrage ersehen. Der darin angeprangerte so genannte unerträgliche Kleinstadtmief, der als schmuddelig und kriminell beschrieben öffentliche Raum, die Ramschläden und die Hilflosigkeit der Politik, einen Weg aus der Bredouille zu finden - alle diese Punkte nerven nicht nur TU-Studenten, sie bereiten allen aufmerksamen Harburgern Sorge. Diese Negativ-Faktoren zementieren ein negatives Image - jenseits wie diesseits der Elbe.