Wer im so genannten Speckgürtel von Hamburg wohnt, fährt am liebsten in die Einkaufs-Metropole zum Bummeln und Einkaufen.

So die Klage vieler Händler, die in mittelgroßen Städten angesiedelt sind. Hier prägen Ein-Euro- und andere Billig-Shops das Gesicht der Einkaufszonen. Sicher, viele Menschen können sich mittlerweile keine Qualitätsprodukte mehr leisten, doch Soziologen und Städteplaner sprechen schon seit Jahren von einem kontinuierlichen Sterben der Innenstädte. Die Kunden? Die findet man mehr und mehr auf der so genannten grünen Wiese, in riesigen Einkaufszentren am Stadtrand, in denen sich ein Filialist an den nächsten reiht.

In Winsen zeigt sich ein anderes Bild. In der Kreisstadt scheint der Branchen-Mix noch oder wieder zu stimmen. Laut einer CIMA Beratung und Management GmbH-Studie aus dem Jahr 2007 lag der Anteil der Fachgeschäfte bei über 57 Prozent. Zum Vergleich: Der Anteil der überregionalen Filialisten wie Fielmann oder C&A bei nur knapp zwölf Prozent.

Natürlich, Winsens Pluspunkt ist eine wunderschöne, historisch gewachsene Altstadt. Allein die zieht viele Besuchergruppen über die Grenzen Winsens hinaus an. Trotzdem scheinen Marketingkonzepte, wenn professionell konzipiert und umgesetzt, zu fruchten - besonders dann, wenn sie Hand in Hand mit den ansässigen Händlern durchgeführt werden. Beides scheint in Winsen in den letzten Jahren der Fall zu sein.