Insgesamt schon 200.000 Euro Schaden: Die Organisatoren der igs 2013 wollen nun Diebe und Randalierer fernhalten

Wilhelmsburg. Insgesamt 200 000 Euro Schaden haben Diebe und Randalierer nach Angaben der igs Internationale Gartenschau 2013 Hamburg GmbH bisher auf dem Gartenschaugelände in Wilhelmsburg verursacht. Deshalb sehen sich die Organisatoren gezwungen, insgesamt zwölf Hektar Park ab Montag, 11. Oktober, bis zur Eröffnung der Gartenschau in 2013 für die Öffentlichkeit zu sperren. Die igs sehe keine andere Möglichkeit, die Baustellen zu schützen, sagte gestern Geschäftsführer Heiner Baumgarten.

Ein Bagger und ein Radlader wurden gestohlen, Treibstoff aus Baufahrzeugen abgezapft. Unbekannte haben Lampen auf dem Spazierweg entlang der Rathauswettern zerstört, Bauzäume demoliert und Bodenlampen an der Kapelle im Park kaputt geschlagen. Obwohl die igs seit Anfang September einen Sicherheitsdienst beauftragt hat, konnten Täter bis heute noch nicht gefasst werden.

Igs-Geschäftsführer Heiner Baumgarten sieht in den Zerstörungen und Diebstählen keine politisch motivierten Taten aus Protest gegen die Gartenschau. Vandalismus sei ein Phänomen, das sich in allen Städten zeige. "Und bei den Diebstählen von schweren Baufahrzeugen", so Baumgarten, "sind die Leute, die dahinter stecken, professionell organisiert."

Obwohl die igs den Park zwischen Georg-Wilhelm-Straße und Mengestraße eigentlich so lange wie möglich offen halten wollte, zieht sie nun die Notbremse. Die Organisatoren fürchten um einige empfindliche, teils künstlerische Bauteile. Zurzeit entsteht unweit der Kapelle des früheren Friedhofs, später wird dieser Parkbereich "Welt der Religionen" heißen, ein Brunnen. Das Wasserbecken mit fünf Meter Durchmesser, ist ein Unikat eines Rostocker Brunnenbauers. Wegen der Zerstörungen in den vergangenen Monaten weicht die igs nun von ihrem Ziel ab, wichtige Wege des Parks für die Menschen in Wilhelmsburg offen zu halten. Ab Montag, 11. Oktober, wird der Weg zwischen Georg-Wilhelm-Straße und dem Wilhelmsburger Rathaus gesperrt - eine beliebte Abkürzung im Stadtteil. Die igs schließt zudem die Wegeverbindung auf beiden Seiten der Rathauswettern rund um das Wasserwerk.

Die Anwohner des Parks behalten aber eine Verbindung zu wichtigen öffentlichen Gebäuden, etwa dem Rathaus oder dem Bürgerhaus. Offen für die Bevölkerung bleibt ein Weg vom Kurdamm über die Rathauswettern und entlang der Wettern bis zum Rathaus.

Wenn später die Bauarbeiten auf den übrigen Parkflächen beginnen, werden weitere Abschnitte des Gartenschaugeländes abgeriegelt. Den betroffenen Kleingartenbesitzern verspricht Heiner Baumgarten eine Sonderregelung: "Alle erhalten einen Zugang." Wird die igs das Gartenschaugelände mit Kameras überwachen, wenn die Ausstellung 2013 eröffnet ist? "Wir hoffen ohne auszukommen", sagt Heiner Baumgarten. Das sei auch nicht üblich.