Sonnabend demonstrieren Bürger gegen die Verlegung der Reichsstraße

Wilhelmsburg/Altstadt. Die "Engagierten Wilhelmsburger" ziehen in Richtung Norden über die Elbe. Am morgigen Sonnabend, wollen sie ab 11.55 Uhr vor dem Hamburger Rathaus gegen die "Autobahnpläne des Senats" demonstrieren. Der Protest richtet sich gegen die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße (B 4/75) in Richtung Osten an die Bahntrasse und gegen Pläne, durch den Süden der Elbinsel eine "Hafenquerspange" von der A 1 zur A 7 zu bauen.

Jochen Klein aus Kirchdorf, der in einem Haus an der Bahntrasse lebt, sieht einen Zusammenhang zwischen den Sparplänen "in den Bereichen Kita, Kultur und Sicherheit" und den Plänen "zum Bau zweier Autobahnen durch den Bezirk Mitte": "Hier geht es nicht um den Sprung über die Elbe oder die Aufwertung Wilhelmsburgs", sagt Jochen Klein. "Hier geht es um Straßen für angeblich zukünftige Verkehre, die mit allen Mitteln durchgesetzt werden sollen, auch wenn dafür an weit wichtigeren Stellen gekürzt werden muss."

Der Ausbau der Wilhelmsburger Reichsstraße "auf kaltem Wege zur Autobahn" mache deutlich, "wohin langfristig die Reise gehen soll. Ein mangelhaftes Projekt mit einem derart utopischen Zeitplan zu beginnen, dessen Scheitern abzusehen ist, ist mehr als fahrlässig", sagt Klein.

Nach den Plänen des Senats soll die Reichsstraße ab "Anfang 2012" gebaut werden. "Inbetriebnahme" soll pünktlich zur Eröffnung der Internationalen Gartenschau "Anfang 2013" sein. Noch in diesem Jahr will die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt die Planfeststellung "einleiten" und erwartet ein "Rechtsverfahren noch in 2011". Kirchdorfer haben derweil eine "Klagegemeinschaft" gegründet.