Die Bibliothek des Helms-Museum liefert mit ihrem umfangreichen Bestand an Literatur über Historie und gesellschaftlichem Leben in Harburg einen wichtigen Beitrag zur Identität dieses Stadtteils.

Was sagt es über die politische Kultur eines Stadtteils aus, wenn wichtige Quellen stadtgeschichtlicher Dokumentationen in einem Keller versteckt und in Schrankregale eingepfercht vor sich hin stauben?

Hier werden Ressourcen, mit denen Harburg glänzen könnte, verschenkt. Gleichzeitig kann man die Frage aufwerfen, wie ernst es dem Helms-Museum mit der Selbstständigkeit ist, und ob es überhaupt tragfähige Konzepte gibt, mit denen Wirtschaftlichkeit erreicht werden kann. Wenn eine Bibliothek das Herzstück eines Museums ist - weshalb werden Besucher der Helms-Lounge nicht mal beim Cappuccino-Trinken auf die verborgenen Bücherschätze mit Flyern oder anderen Informationen hingewiesen?

Die Harburger gezielt darauf aufmerksam machen, was sie eigentlich alles in ihrem Helms-Museum erleben können, wäre immerhin ein erster Schritt in Richtung Vermarktung. Ein weiterer wichtiger Schritt wäre in der Tat der Umzug der Bibliothek in die Behördenräume über dem Archäologischen Museum.

Doch nicht nur die Bibliothek fristet ein Dasein als Stiefkind. Auch die stadtgeschichtliche Sammlung - ebenso eine wichtige, attraktive Vermarktungsressource für das Museum, befindet sich im Dornröschenschlaf. Wie lange kann es sich Harburg noch leisten, seine Schätze vermodern zu lassen?