Es ist schon kurios.

Da wird der Verwaltung ein schönes, neues Gebäude spendiert mit 6900 Quadratmetern Bürofläche und mit dem Versprechen, künftig würden viele bürgernahen Dienstleistungen an einer Stelle gebündelt.

Andererseits ist aber nicht klar, wie viele der schicken Amtszimmer künftig überhaupt besetzt werden, und ob deshalb die so viel gepriesene Serviceorientierung überhaupt gewährleistet werden kann.

Denn dass Stellen gestrichen werden, scheint schon sicher zu sein. Von bürgerfreundlichen Öffnungszeiten können sich die Harburger schon mal verabschieden. Und wer glaubt, dass Anträge, die jetzt vielleicht drei Beamten bearbeiten, künftig von einem Mitarbeiter schneller erledigt werden, irrt sich gewaltig. Gespart wird bei der Verwaltung schon seit Jahren, und immer wieder wird während der Bezirksversammlungen verkündet, dass das Ende der Fahnenstangen erreicht sei und die Verwaltung handlungsfähig bleiben müsse.

Da stellt sich für viele die Frage, ob ein 24 Millionen teures Bauvorhaben vor dem Hintergrund der klammen Kassen nicht zurückgestellt werden könnte - zugunsten einer auch künftig noch funktionierenden, bürgernahen, serviceorientierten Verwaltung. Dafür sprechen auch die Folgekosten. Pelletheizung und Dreifachverglasung hin oder her - es ist keine Aushängeschild für die Stadt, wenn das Rathausforum im Winter gegen 14 Uhr dicht macht, weil Stromkosten gespart werden müssen.