Es wird so viel über Bürokratieabbau geredet - und dabei bleibt es anscheinend. Wir haben es bei den Bestrebungen für eine Verwaltungsstrukturreform in Schleswig-Holstein erlebt, wie sich die Ämter verbissen und mit immer neuen Gutachten dagegen wehren, auch nur einige Zugeständnisse an Effektivität zu machen.

Wir erleben es hier in Harburg am Beispiel Rieckhof, wie wichtige Baumaßnahmen für den Stadtteil von den Behörden torpediert werden. Wenn schon das Kunststück gelungen ist, in Zeiten knapper Kassen Geld für den Rieckhof locker zu machen, ist es jetzt völlig unverständlich, weshalb Ingenieure immer noch nicht in die Gänge gekommen sind, um wichtige Gutachten für die Ausschreibung anzufertigen. Die Zeit für Schuldzuweisungen ist vorbei. Sonst müsste man sich tatsächlich einmal fragen, weshalb ein Baudezernent einst ein Veranstaltungszentrum abgesegnet hat, das in keiner Weise den Sicherheitsstandards entsprach.

Nun muss man in Harburg stattdessen nach vorne schauen. Jörn Hansen macht es vor, wie Renovierungsmaßnahmen schnell auf den Weg gebracht werden können. Das ist ihm hoch anzurechnen. Es kann aber nicht sein Job sein, sich eigenständig um Brandschutzmaßnahmen zu kümmern, wenn es dafür ein sogenanntes Sozialraummanagement gibt. Was passiert, wenn sich niemand so recht um die Sicherheit während großer Veranstaltung kümmert, haben wir gerade in Duisburg erlebt. Das brauchen wir hier in Harburg wirklich nicht.