92 Erstklässler, so viele wie noch nie, hatten einen schönen ersten Schultag in der Schule In der Alten Forst

Eißendorf. - Kein Stuhl ist frei in der Turnhalle der Schule in der Alten Forst an diesem Dienstagmorgen, dem ersten Schultag für die Hamburger Erstklässler, und viele stehen: Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten und die Hauptpersonen an diesem Tag: die neuen Erstklässler. 92 sind es, sie kommen in vier Klassen - so viele Erstklässler hat diese Grundschule noch nie aufgenommen.

Die Eltern der Kinder kommen aus vieler Herren Länder, die meisten Kinder sprechen recht gut Deutsch und sitzen ganz vorne vor der Bühne, wo die Zweitklässler "Pipi kommt in die Schule" aufführen. Viele Mädchen tragen bunte Sommerkleider und haben Spangen und Schleifen im Haar, zwei tragen ein Kopftuch. Die Jungen tragen T-Shirts, manche Oberhemden - und fast alle Kinder eint eines. Sie haben einen teuren bunten Ranzen der Marke Scout vor ihren Füßen stehen.

Schulleiter Andreas Wiedemann, 46, kommt zu den Klängen einer Filmmusik durch den Mittelgang geschritten, er spricht in ein kleines Mikrofon, das an seiner roten Krawatte hängt: "Jetzt wollen wir alle ordentlich klatschen und stampfen. Aber bitte verabschieden Sie sich vom Blankeneser Bridgeclub, sondern machen Sie es Harburgisch Platt." Also schön laut und ungezwungen.

22 Kinder kommen in die Klasse 1 a von Klassenlehrerin Katrin Meußling, 34. Sie fassen alle einen Strick an und folgen ihrer neuen Ziehmutter in den Klassenraum in der "Wabe A". Ein Junge kommt erst kurz vor Ende der ersten Unterrichtsstunde in die Klasse - er ist direkt vom Flughafen Fuhlsbüttel aus dem Türkei-Urlaub gekommen.

Die Kinder sitzen auf Matten im Kreis und Frau Meußling sagt: "Ich freue mich auf euch - ich habe ganz lange auf euch gewartet." Sie zeigt den Kindern "Mimi", die Kuschelmaus, "die wird jetzt mit euch lernen". "Mimi" lernt bei einem Zauberer das "Zauber-ABC", und ein Mädchen singt das ganze ABC vor.

Die meisten Kinder finden ihren Platz, auf dem Namensanhänger liegen. Fast alle können ihren Namen in einen Kasten schreiben. Ein Junge schreibt den Namen fuchsig vom Anhänger ab - erste Aufgabe gelöst. Die erste Hausaufgabe: Die neuen Abc-Schützen sollen ihren Namen noch ein paar Mal auf schreiben. "Und sehen wir uns morgen wieder?", fragt Frau Meußling und hört ein frohes Erstklässler-"Ja!".