Eines hat sich im Laufe der Jahre nicht geändert: Die Eltern der neuen Abc-Schützlinge sind am ersten Schultag aufgeregter als ihre Kinder, die konzentriert verfolgen, was der Schulleiter sagt und was die älteren Kinder aufführen.

Die Eltern dagegen fiebern der Klassenlehrerin und den neuen Mitschülern ihrer Kinder entgegen; die Väter sind damit beschäftigt, die Einschulungszeremonie mit der Kamera akribisch festzuhalten.

Verglichen mit meiner Schulzeit, die 1973 begann, hat sich manches geändert am ersten Schultag: Die Stimmung in der Schule in der Alten Forst erschien mir viel ausgelassener und fröhlicher, als in meiner Alstertaler Schule. Vor knapp vierzig Jahren haben ein paar Zweitklässler zur Begrüßung Blockflöte gespielt, dann wurden die Namen verlesen und ab ging es in die Klasse. Heute läuft der Schulleiter mit Gitarre und Mikrofon durch die Turnhalle und bringt die Eltern und Großeltern in Stimmung.

Die Grundausstattung für einen Pennäler hat sich auch dramatisch verändert: So geben manche Eltern für einen Schulranzen von Scout samt "Mega Exklusiv-Set" locker mal 215 Euro aus. Wir sind mit soliden Lederschulranzen und ein paar Stiften ins neue Leben gestiefelt. Und unsere Eltern hatten gar keine Schultüte und gingen mit Ranzen in die Schule, die Generationen überlebt hatten.

Das A und O für die neuen Kinder hat sich indes nicht verändert: Sie brauchen überdurchschnittliche, empathische Lehrer. Und Eltern, die sie fördernd unterstützen.