Neues Konzept für Harburgs Außenmühlenfest ist voll aufgegangen

Harburg. Ein "Pyro-Musical", eine Kombination aus Feuerwerk und Musik, über dem Wasser. Haute Coiffure und Couture am Ufer. Das "neue Außenmühlenfest" am Wochenende in Harburg zeigte sich im Alster-Flair. Die Idee eines Festes jenseits des Schmuddelimages hatte offenbar Erfolg. Dabei hat auch das Hochsommerwetter geholfen. Veranstalter Heiko Hornbacher zeigte sich am Sonnabend hochzufrieden: "Das Konzept ist voll aufgegangen. Von vielen Gästen haben wir gehört: Die Außenmühle ist die Alster von Harburg."

Mehr als 50 000 Menschen haben nach Angaben der Polizei am Freitag und Sonnabend das Außenmühlenfest besucht. Für Heiko Hornbacher ist diese Zahl nicht wichtig. Für ihn zähle nur, seine Zielgruppe erreicht zu haben: "Es sind die Leute hier, mit denen wir feiern wollten." Gemeint sind alle Hamburger und Menschen aus dem Landkreis Harburg, die sich ohne Komasaufen amüsieren wollen und können.

Hintergrund: Das Außenmühlenfest, 1986 zum erst Mal veranstaltet, litt in den vergangenen Jahren unter starken Besucherschwund. Einen Grund dafür sahen die Veranstalter in Saufgelagen von Besuchern, die sich ihren Schnaps in der Tüte mitbrachten. Ein eingezäuntes Festgelände und Taschenkontrollen an den Eingängen verhinderten das in diesem Jahr.

Ähnlich wie Heiko Hornbacher zeigt sich auch der Harburger Hairstylist Ronald Reinholz begeistert. Er hatte am Sonnabend eine Frisuren- und Modenschau mit veranstaltet. "Diesmal ist ein ganz anderes Publikum hier", sagt Ronald Reinholz. Viele Leute hätten begeistert reagiert, dass es auf dem Niveau ein Fest in Harburg gebe.

Bewusst kleiner und übersichtlicher als früher zeigte sich das "neue Außenmühlenfest" am Wochenende. Menschen füllten die eineinhalb Kilometer lange Festmeile am Seeufer so, dass dichte Partystimmung aber keine Platzangst aufkam. Bei Kindern kamen mannshohe Wasserlaufbälle an, in denen sie auf der Teichoberfläche spielen konnten. Der Preis von fünf Euro für fünf Minuten war den Eltern nicht zu viel.

Etwa 40 Polizisten sorgten für Sicherheit. Freitag und Sonnabend musste die Polizei wegen vier Fällen von

Körperverletzung einschreiten. Am Sonnabend stellten die Beamten einen als gewalttätig bekannten Stalker. Neun stark Betrunkenen erteilte die Polizei einen Platzverweis, bevor sie überhaupt die Festmeile betreten konnten. "Wir

sind sehr zufrieden", sagt Einsatzleiter Hans-Jürgen Petersen. "Aus

polizeilicher Sicht war das ein Quantensprung. Es war ein gelungenes Fest. Das ist Meinung aller eingesetzten Polizeikräfte wie Jugendschutz und Zivilfahnder." Der Termin für das nächste Außenmühlenfest steht bereits: 19. bis 21. August 2011.