Klaus-Jürgen Hübner glaubt an die Zukunft des Einzelhandels in Harburg und investiert

Harburg. Eine neue Filiale in der Lüneburger Straße 27 und eine neue Filiale in der Hölertwiete 3. Das Harburger Modehaus Hübner expandiert. Auch für das Hauptgeschäft und den Verwaltungssitz in der Lüneburger Straße 7 hat Firmeninhaber Klaus-Jürgen Hübner, 59, noch Erweiterungspläne. Wenn technisch machbar, möchte er das Gebäude aufstocken.

Der Geschäftsmann zeigt sich damit äußerst zuversichtlich, was die künftige Entwicklung des Einzelhandels am Standort Harburg und die Rückgewinnung zahlungskräftiger Kundschaft angeht. Als Grundeigentümer mischt Hübner auch beim BID (Business Improvement District) Lüneburger Straße mit, um die Weichen für eine bessere Zukunft zu stellen. "Doch, ich glaube daran, dass mit dem richtigen Angebot auch wieder Kundschaft in die Fußgängerzonen zurückgeholt werden kann", sagt er. Und für ihn sei das Risiko von Filialeröffnungen kalkulierbar.

Vorausschau und Mut sind für den Unternehmer wichtig

Hübner: "Wer nichts unternimmt und stehen bleibt, der schafft auch keine Veränderung und keine Verbesserung." Vorausschau und Mut gehören dazu.

Hübner setzt auf bezahlbare Qualität. Markenware, die es nicht an jeder Ecke zu kaufen gibt, darunter angesagte Modelabel aus Dänemark. Und er setzt auf Service und Beratung. Die Anfang des Monats eröffnete neue Filiale an der Lüneburger Straße 27 verfolge das klassische Konzept. Bedienung ist dort seinen Worten nach voll und ganz für die Kundschaft da. Bei der zweiten neu eröffneten Filiale in der Hölertwiete 3 setzt Hübner das Boutique-Konzept fort. Dort hatte die Boutique "Donna" geschlossen. Die trägt jetzt den Namen "Janine" und bietet in mittlerer Preislage junge oder auch sportive Mode von Betty Barclay oder auch von Blue Willi's an. Daneben auch Trend- und Kult-Taschen sowie Portemonnaies bekannter Hersteller.

Es gilt die Generation zwischen 30 und 60 zurückzugewinnen

"Harburg verträgt auch neue Fachgeschäfte für Herrenmode", sagt Hübner, "es muss qualitativ hochwertige Markenware angeboten werden, die bezahlbar bleibt. Wir müssen für Harburg schwerpunktmäßig die mittlere Generation zwischen 30 und 60 Jahren als Kundschaft zurückgewinnen. Die mittlere Generation hat in der Regel Geld und ist bereit für Anschaffungen und Veränderungen."

Der Harburger Geschäftsmann ist nicht nur in der Lüneburger Straße und in der Hölertwiete aktiv. 1993 eröffnete er noch zusammen mit seinem Vater, Klaus Hübner bis 1997 im Geschäft, die erste Filiale in der Neugrabener Bahnhofstraße. 1997 richtete Hübner eine weitere Filiale im City Center Buchholz ein, die im Laufe der Jahre von 100 auf 420 Quadratmeter erweitert wurde. Seit 2005 gibt es eine weitere Filiale in Eidelstedt, am Eidelstedter Platz. "Von Einzelhandel lässt sich noch leben", sagt Hübner, "aber der Umsatz ist begrenzt und man muss sich verändern, wenn man Wachstum wünscht. Seit gut zehn Jahren ist die Arbeit dafür deutlich härter geworden."

Großvater Arnold Hübner hatte 1914 in Hirschberg im Riesengebirge sein erstes Textilgeschäft eröffnet, hatte nach dem Zweiten Weltkrieg als Heimatvertriebener in Harburg mit einem kleinen Laden in der Neuen Straße angefangen und konnte durch Kontakt zu früheren Lieferanten auch - wie früher üblich - Stoffe in Meterware anbieten. 1949 eröffnete er das größere Geschäft in der Wilstorfer Straße 28, heute Lüneburger Straße 7. Sein Sohn Klaus ließ den Laden 1989 umbauen und erweitern. Damals war auch das Ende der Meterware, und der Handel mit Damenoberbekleidung begann. Heute sind die Marken Betty Barclay, Gerry Weber, Toni Dress Rabe, Raphaela by Brax im Programm.