Graue Betonklötze - drum herum Eigenheime mit liebevoll angelegten Gärten.

Zugegeben ein befremdliches Bild, das auch nicht besser wird, wenn man die Bauten des Albert-Schweitzer-Viertels betritt. Wer das tut, trifft zum Teil auf menschenunwürdige Zustände. Da kann man verstehen, dass die Anwohner in ihren Einfamilienhäusern um den Wert ihrer Immobilien bangen.

Aber in den achtgeschossigen Plattenbauten leben auch Menschen, die oftmals gar keine andere Möglichkeiten haben, als die unhaltbaren Zustände hinzunehmen - weil sie nicht ausreichend Deutsch sprechen, um sich zur Wehr setzten zu können und aus ihrer Angst heraus, die Wohnung zu verlieren. Denn eine andere Möglichkeit bezahlbaren Wohnraum zu finden, gibt es für sie kaum noch im Landkreis. Seit Jahren ziehen sich Städte und Kommunen aus dem sozialen Wohnungsbau zurück.

Besonders alleinerziehende Mütter haben es schwer, irgendwo einen Mietvertrag zu unterschreiben, auch diese Mieter-Gruppe ist in den Wohnblocks an der Albert-Schweitzer-Straße sowie am Humboldtweg überdurchschnittlich stark vertreten.

Mit anderen Worten: Der Landkreis braucht ein "Albert-Schweitzer-Viertel" - allerdings in einem menschenwürdigen Zustand. Und dafür sollten sich einige verantwortlich fühlen: die Stadt, der Eigentümer dieser Wohnkomplexes sowie die Bewohner selbst. Jedoch: Einfach eine Mauer um das Viertel herumziehen - damit kann es nicht getan sein. Ein ganzheitlicher Ansatz muss her und der hilft dann auch den Anwohnern in den Einfamilienhäusern.