Landrat Joachim Bordt will sich persönlich dafür einsetzen, dass die Familie von Slawik C. dauerhaftes Bleiberecht in Deutschland erhält.

Das macht zwar diese Tragödie nicht rückgängig, bringt der Familie den Ehemann, Vater und Großvater nicht zurück, aber wenigstens könnte damit die dauernde Angst der Familie vor der stetig drohenden Abschiebung beenden. Bleibt nur zu hoffen, dass sich der Minister und Asylpolitik-Hardliner Schünemann wenigstens in diesem Fall von seinem harten Abschiebe-Kurs abbringen lässt. Klar ist, dass nur die Politik in Hannover diese Abschiebungspraxis, an der ja auch inzwischen Landrat Bordt seine Zweifel hat, ändert und Schünemann zurückpfeift. Das ist etwas, was die Opposition aus SPD und Grünen schon seit vielen Jahren fordert, ebenso wie der Flüchtlingsrat Niedersachsen.

Trotz allen Beileidsbekundungen und wohlgemeinten Ankündigungen der Familie gegenüber muss Landrat Bordt jetzt andererseits wirklich alle Karten auf den Tisch legen. Nur eine lückenlose Aufklärung ohne Schuldzuweisung an andere Behörden kann jetzt noch den Ruf der Ausländerbehörde in Winsen retten. Und nur eine schonungslose Aufklärung kann der Familie von Slawik C. den Glauben an die Gerechtigkeit zurückbringen. Laut Flüchtlingsrat ist der Fall Slawik C. nur die Spitze des Eisbergs. Es ist kein Geheimnis, dass Armenien abgelehnte Asylbewerber aus Deutschland gerne aufnimmt, weil in diesem schmutzigen Geschäft Geld fließt, und weil Armenien die Nähe der EU sucht.