Offensichtlich falsche Personalien, ein falscher Name, die angebliche Fluchtgefahr, sicher, das dürfte Landrat Joachim Bordt, als Chef der Ausländerbehörde im Winsener Kreishaus gewaltig in Erklärungsnot bringen, wenn er im Kreisausschuss die Fragen der SPD zum Fall Slawik C. beantworten soll.

Und auch die Grünen im Kreis haben bereits angekündigt, in dieser Sache nicht locker lassen zu wollen. Auch wenn es allzu bequem ist, sich als Verwaltungschef darauf zurück zu ziehen, man habe lediglich die Gesetze des Bundes umzusetzen, trägt Bordt für diese Tragödie eine Mitverantwortung. Es waren seine Mitarbeiter, die auf Gedeih und Verderb ein unmenschliches Gesetz umgesetzt haben und damit einen Menschen in abgrundtiefe Verzweiflung stürzten.

Trotz Inhaftierung ist Slawik C. geflohen, nicht nach Holland, sondern in den Tod. Am 28. Juli, genau einen Monat nach der Verhaftung ihres Mannes, muss nun auch Asmik C. ins Kreishaus zur Ausländerbehörde des Landkreises Harburg. Ihre Duldung in dem Land, in dem sie seit elf Jahren lebt, soll verlängert werden. Dieses Mal wird die Familie von Politikern aus dem Landkreis begleitet, damit nicht noch mal diensteifrige Mitarbeiter der Ausländerbehörde auf die Idee kommen, einen Menschen verhaften zu lassen, weil sie glauben, die Frau könnte den Sohn, die Schwiegertochter und die zwei Jahre alte Enkeltochter im Stich lassen und untertauchen.