Früher scheint alles so einfach gewesen zu sein: Morgens Haferbrei, mittags Fleisch, Kartoffeln, Gemüse und braune Soße, nachmittags einen Apfel und abends Käsebrot.

Viele Kinder sind vor einigen Jahren mit dieser Art von Ernährung groß geworden. Übergewichtige waren damals eher selten, heute stellen diese Moppel die Mehrheit.

Das liegt nicht nur an der Vorliebe für Fastfood, sondern auch an einem bitteren Informationsdefizit: Viele Mütter und Väter wissen nicht mehr, wie sie ihre Kinder richtig ernähren sollen - einige kümmern sich erst gar nicht darum oder haben kein Geld dafür übrig, regelmäßig Mahlzeiten auf den Tisch zu bringen. Dabei ist dies nicht nur ein Problem in Familien, die in prekären Verhältnissen leben. Auch jenseits des Hartz-IV-Milieus plagen sich Eltern mit dem Thema ausgewogene Ernährung ab. Die Folgen sind unübersehbar: Viele Kinder sind übergewichtig, andere haben durch zu einseitiges Essen schlechte Zähne, Darmprobleme und Wachstumsstörungen. Was früher von Generation zu Generation weitervererbt wurde, das Wissen darum, lieber mal ab und an einen Salat zu servieren, statt jeden Tag Fastfood von Mc und Co., ist vielen abhanden gekommen.

Da leisten Alke Küsel und ihre Kolleginnen Pionierarbeit, denn was Hänschen in der Kita lernt und verinnerlicht, beschert Hans später mal kein Übergewicht. Zumindest diese Generation weiß dann wieder, dass der Gemüseteller gesünder ist als Pommes-Döner mit triefender Mayonnaise.