In knapp drei Jahren öffnet die Internationale Gartenschau (igs) in Wilhelmsburg ihre Pforten - und egal wie erfolgreich die Gartenschau wird, werden die Wilhelmsburger einen für eine “Schau“ im Freien erstaunlichen Eingriff nicht vergessen: Bislang hat die igs schon 1500 stattliche Bäume abgeholzt - und Hunderte werden noch folgen.

Aber noch immer hat das Gartenschaugelände allerhand an Natur zu bieten: Von der Schwertlilie bis zum Pfeilkraut wachsen hier Pflanzen, die auf der Roten Liste für bedrohte Pflanzen stehen. Da mutet es schon absurd an, wenn die igs-Planer einen urwüchsigen, naturbelassenen Graben entfernen wollen, in dem viele Rote-Liste-Pflanzen wachsen - für "künstliche Wasserwelten".

"Künstliche Wasserwelten" gab es auf zig Gartenschauen in diesem Lande. Sie mögen ja ganz schön sein, aber Rote-Liste-Pflanzen sind für viele Menschen noch schöner und wertvoller. Die Naturschützer haben ohne Wenn und Aber recht: Wer "künstliche Wasserwelten" schafft, der muss so vernünftig und sein und bedrohte Pflanzen integrieren. Warum soll nicht auch ein urwüchsiger Graben durch die "Wasserwelten" ziehen? Das müsste igs-Chef Heiner Baumgarten am besten begreifen, denn er ist ja auch Chef vom BUND Niedersachsen.

Die Naturschützer sollten deshalb das weitere Vorgehen der igs genau unter die Lupe nehmen und protestieren, wenn Planungseifer wertvolle Natur auf dem igs-Gelände zerstört.