Investoren des geplanten SelfStorage-Gebäudes an der Lauterbachstraße haben ihre Aktivitäten für dieses Jahr auf Eis gelegt

Harburg. Kommt es oder kommt es nicht? Das Selbstbedienungs-Lagerhaus für Privatleute und gewerbliche Nutzer, das die in Wien ansässige Firma MyPlace - Selfstorage Dein Lagerraum GmbH auf dem früheren Balatros-Gelände zwischen Buxtehuder Straße und Lauterbachstraße nach ursprünglicher Planung längst gebaut und in Betrieb genommen haben wollte, befindet sich noch immer in der Abstimmungsphase und kommt planerisch nicht so recht vom Fleck. Wollen die Investoren überhaupt noch ihr auf sechs Millionen Euro beziffertes Vorhaben in Harburg verwirklichen?

Paul Visotschnig, Selfstorage-Geschäftsführer für Deutschland, sagt für dieses Jahr in der Angelegenheit jedenfalls keinen Baubeginn voraus. Grundsätzlich sei das Vorhaben in Harburg aber noch nicht vom Tisch.

Es gibt Probleme: Visotschnig spricht von einer Dienstbarkeit, die in Anspruch genommen werden muss. Das Lagerhaus bekommt in der Baugenehmigung vom Bezirksamt nur eine Zufahrt von der Lauterbachstraße genehmigt und keine Zufahrt von der Hauptverkehrsstraße, der Buxtehuder Straße (B 73). Die Lauterbachstraße führt vorbei am neuen Harburger Polizeikommissariat 46 und endet bislang noch in einer Kehre vor dem Netto-Parkplatz. Von dieser Kehre müsste künftig eine Zufahrt zum Lagerhaus abzweigen. Und um diese für den Lagerhausbetrieb notwendige Zufahrt geht es. Sie würde eine Ecke der Tiefgarage des benachbarten Gesundheitszentrums überqueren. Hinüberfahren bedeutet, von der Dienstbarkeit des Gesundheitszentrums abhängig zu sein. Und entstehen Schäden an der Tiefgarage, dürfte der Verursacher zur Kasse gebeten werden. Visotschnig: "Wir können nicht ausschließen, dass Kunden auch mit größeren Lastwagen vorfahren, um ihre Möbel einzulagern.

Eigentümer des Harburger Gesundheitszentrums ist die ebenfalls in Wien ansässige Immo-Kapitalanlage AG. Der Manager dort für das Gesundheitszentrum ist Rudolf Egger. Der sagt: "Wir haben nach Überprüfung der notwendigen Unterlagen gerade erst vor einer Woche geklärt, dass aus unserer Sicht der Überfahrt nichts im Wege steht. Es ist ja nur ein kleiner Eckbereich unserer Tiefgarage betroffen." Für die Lagerhaus-Investoren dürfte dies eigentlich ein positives Signal sein, doch ihre Vorsicht hält an.

Auch für das Erdgeschoss des geplanten Lagerhauses hat Visotschnig noch keinen Mieter gefunden, der dort einen Laden betreibt. Ursprünglich war ein Bäckerladen mit Café vorgesehen. Jetzt denkt Visotschnig an einen Ladenbetreiber, der sich an den Patienten-Bedürfnissen des Gesundheitszentrums orientiert. "Wir führen Verhandlungen", sagt er.

Warum genehmigt das Bezirksamt dem Investor keine Grundstückszufahrt von der Buxtehuder Straße? Baudezernent Hans Heinrich Penner: "Die Grundstückszufahrt läge dann im Kurvenbereich der Buxtehuder Straße, und wir wollen eine Gefährdung des Verkehrs ausschließen. Deshalb haben wir uns im Genehmigungsverfahren gegen diese Variante entschieden."

SelfStorage ist nach Angaben von Visotschnig Eigentümer des Grundstücks, das zur 2005 in Insolvenz gegangenen Walter Bau AG (damals drittgrößter Baukonzern Deutschlands) gehört haben soll. Noch werde seinen Worten nach nicht über einen Verkauf des Grundstücks nachgedacht.

Das Lagerhaus soll mit 16 Metern etwa die Höhe des Polizeikommissariats erreichen und 1000 Lagerplätze zwischen einem und 50 Quadratmetern bieten. Kleinste Größe 35 Euro für vier Wochen. In Hamburg gibt es bereits vier dieser Lagerhäuser.