Ganz klar: Schläger müssen bestraft werden.

Und es ist gut, im Rahmen von Mahnwachen und Demonstrationen Flagge gegenüber bestimmten gesellschaftlichen Entwicklungen zu zeigen. Doch können sich die Demonstranten sicher sein, dass diese Täter, für die sie längere Gefängnisstrafen fordern, auch irgendwann wieder aus dem Knast herauskommen und dann wieder in ihr altes Milieu zurückkehren. Wie sieht es dort aus?

Was unternehmen Politik und Verwaltung, um Kriminalität präventiv zu begegnen? Im Hamburger Süden, in den sogenannten Brennpunkten, werden Präsenzgruppen der Polizeireviere aufgelöst. Beamte, die ihre Pappenheimer kennen und im Notfall schnell vor Ort sein konnten, um brisante Situationen nicht eskalieren zu lassen, sind nicht mehr da. Diese Polizisten sollten auf die Streifenwagen verteilt werden, damit sie in Notfällen schnell vor Ort sein können. Wie berichtet, war die Unterstützung für die beiden Polizisten, die in Neuwiedenthal in Nöten waren, erst nach 20 Minuten am Tatort. Zeit, in der der Konflikt längst hätte geschlichtet werden können.

Vor diesem Hintergrund ist fraglich, wie ernst es der Senat mit der inneren Sicherheit überhaupt nimmt und was eigentlich noch passieren soll, damit für eine angemessene Personalausstattung in den Wachen gesorgt wird. Fraglich ist ebenso, ob die "Florian"-Truppe, die den Autobrandstiftern auf die Spur kommen soll, überhaupt noch gebraucht wird. Denn diese Beamten fehlen in den Polizeiwachen.