Was zu Beginn als Vorzeigeobjekt für Neugraben und den Süderelberaum gedacht war, rangiert nach Fertigstellung voraussichtlich nicht mehr in der architektonischen Spitzenklasse, sondern nur noch in der Kategorie normaler Zweckbau.

Der Leuchtturm wird zur Tranfunzel. Der finanzielle Gestaltungsrahmen von 27 Millionen Euro lässt für den Bau des Bildungs- und Gemeinschaftszentrums kaum Spielraum. Und bei Hamburgs angespannter Haushaltslage ist mit keinen Zuschüssen zu rechnen, um Glanz in die Hütte zu bekommen.

Das ist bedauerlich, denn die Stadtentwicklung hat den Süden als ihr Zukunftsfeld ausgemacht. Und Interessenten für das Neubaugebiet "Elbmosaik" oder auch für das auf dem Gelände der ehemaligen Röttiger-Kaserne entstehende Wohnquartier werden erkennen, dass der Süden in der Wertigkeit weiter hinter Hamburgs Norden hinterher hinkt. Aber es sind bei dem gesamten Planverfahren für das Bildungs- und Gemeinschaftszentrum auch viele Ungereimtheiten zu erkennen. Ralf-Dieter Fischer von der CDU fasste sich im Stadtplanungsausschuss verwundert an den Kopf, dass jetzt, fünf Minuten nach zwölf, plötzlich brandtechnische Untersuchungen das Vorhaben verzögern. Es scheint, als hätten die an der Planung beteiligte Schulbehörde, der Architekt und die GWG-Gewerbe besser zusammenarbeiten können. Möglicherweise wären dann auch alle gewünschten Leistungen mit dem Kostenrahmen vereinbar gewesen.