Die Buchholz-Galerie feiert Richtfest. Wenn alles weiterhin nach Plan läuft, steht am 27. September die Eröffnung des Einkaufszentrums an.

Buchholz. An Superlativen herrschte beim gestrigen Richtfest der Buchholz-Galerie kein Mangel. Ein Wahrzeichen der Region und ein Einkaufsmagnet für die dort lebenden Menschen solle das neue Einkaufszentrum im Herzen der Innenstadt sein, sagte Lothar Schubert, Geschäftsführer der Investorfirma DC Commercial. Dazu passte es, dass der Richtkranz an einem Kran hoch über dem Dach baumelte und von Weitem sichtbar war. Als wolle er unmissverständlich klar machen: Seht her, hier entsteht das neue, große Glanzstück der Stadt Buchholz.

Bis zu dessen Eröffnung am 27. September ziehen zwar noch einige Monate ins Land, aber dennoch war bei den Verantwortlichen sowie den rund 120 Gästen schon eine gewisse Vorfreude zu spüren. 81,5 Prozent der Mietflächen seien bereits belegt, sagte Schubert. Insgesamt sollen circa 40 Geschäfte aus Einzelhandel, Gastronomie und dem Dienstleistungsbereich in die Galerie einziehen, unter ihnen H&M, ein dm-Drogeriemarkt, Depot, Douglas, Schuhkay und Ramelow.

"Der Schwerpunkt wird auf Textilien liegen", betonte Schubert. Neben dem wohl vor allem bei jungen Leuten heiß ersehnten H&M-Laden sollen noch acht bis zehn weitere kleinere Modegeschäfte, sogenannte Mono-Label-Stores, folgen. Platz genug wird jeder von ihnen auf jeden Fall haben, denn von der rund 13 000 Quadratmeter großen Gesamtfläche auf zwei Erdgeschoss- und einer Obergeschossebene bleiben 8500 Quadratmeter Verkaufsfläche übrig. Hinzukommen 260 Stellplätze im Parkhaus, das ganz oben auf dem Dach untergebracht ist, sowie ein sogenannter Foodcourt mit mehreren Restaurants, Imbissen, Bäckereien und Terrassenplätzen im Erdgeschoss.

Dass all diese Läden täglich bis zu 10 000 Besucher aus dem von Harburg bis nach Bremen reichenden Einzugsgebiet in die Galerie und damit auch in die Buchholzer Innenstadt locken werden, davon sind sowohl Schubert als auch Buchholz' Bürgermeister Wilfried Geiger überzeugt. "Wir werden dann die Leute hier halten können, die bisher nach Harburg ins Phoenix-Center, nach Lüneburg oder Buxtehude abgewandert sind", sagte Geiger. Die Buchholz-Galerie werde Buchholz' Ruf als junge, dynamische und familienfreundliche Stadt weiter ausbauen.

Mit der Umgestaltung des Platzes zwischen Famila und der Galerie sowie des bald beginnenden Umbaus von Famila selbst werde sich die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt deutlich steigern, fuhr Geiger fort. 550 000 Euro will die Stadt in die Fußgängerzone investieren. Das Investitionsvolumen der Galerie liegt bei rund 45 Millionen Euro und ist damit in etwa genau so hoch wie der erwartete Jahresumsatz, der etwa 40 Millionen Euro betragen soll.

Wenn die Bauarbeiten beendet sind, will DC Commercial das Centermanagement und die Betreibung des Parkhauses nach eigenen Aussagen in professionelle Hände geben, um auf diese Weise eine hohe Service- und Dienstleistungsqualität in der Galerie sicherzustellen.

Hatte Geiger bei der Grundsteinlegung im August des vergangenen Jahres noch an die zehn Jahre währenden Planungen und die Zweifel, die das Projekt immer wieder begleitet hatten, erinnert, war davon gestern nichts mehr zu spüren. Der Optimismus hatte gesiegt, und alle Beteiligten wünschten sich jetzt nur noch, dass bis zur Einweihung im September alles weiterhin nach Plan und möglichst ohne Hindernisse oder Verletzungen abläuft.

Dementsprechend ging es auch nur gut behütet mit einem Schutzhelm zu einer ersten Besichtigung in den Rohbau hinein. 1850 Lkw-Lieferungen Beton und 1600 Tonnen Stahl seien verbaut worden, sagte Schubert. In Spitzenzeiten sind 300 Arbeiter auf der Baustelle tätig. "Belästigungen für die Anwohner sind dabei nicht zu vermeiden und tun uns sehr leid." Er danke für das bisherige Verständnis.

Eine erste Rolltreppe, die von der unteren H&M-Etage in die obere führen soll, ist bereits eingebaut. Einige Lampen sind installiert und Säulen errichtet. Ansonsten muss es der Besucher weitestgehend seiner Fantasie überlassen, wie es hier im September tatsächlich aussehen soll. Geplant ist, dass die Ladenflächen im Juli an die Mieter übergeben werden, damit die sie gemäß ihren Vorstellungen einrichten können.