Rund 40 Bewohner am Vogelhüttendeich im Norden Wilhelmsburgs sehen keiner schönen Zukunft entgegen. Wenn die neue Reichsstraße verlegt sein wird, werden sie auf einer Lärminsel zwischen Bahngleisen und Bundesstraße leben.

Bauprojekte wie die Reichsstraße ergeben fast nie eine Gewinn-Gewinn-Situation. Für viele Wilhelmsburger wird sich die Lärmsituation nach Verlegung der Reichsstraße verbessern, für viele aber auch verschlechtern. Nach Angaben der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau bringt die neue Reichsstraße für 25 000 Menschen in puncto Lärmschutz eine Verbesserung. Zurzeit seien 10 916 Wohneinheiten mit Lärm von mehr als 50 Dezibel belastet - nach der Verlegung nur noch 2752.

Die Bewohner, die mehr Lärm bekommen, haben natürlich nichts davon, wenn andere Bewohner entlastet werden. Ihre Lebensqualität sinkt. Gerade für diese Betroffenen gilt jetzt das Wort von Wirtschaftssenator Frank Horch. Der ließ gerade eine Pressemitteilung unter der Überschrift "Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße im Dialog mit den Menschen vor Ort" verbreiten.

Die Wilhelmsburger sollten den Senator beim Wort nehmen: "Dem Bedürfnis nach Beteiligung und Einbindung der Bürger in den Planungsprozess kommen wir weiterhin gerne nach. Auch nach dem Erörterungstermin wird es die Gelegenheit zu offener Diskussion geben mit dem Ziel, möglichst einvernehmliche Lösungen für alle Beteiligten zu finden."