Ja, tanken ist zu teuer, das ist schon immer so gewesen, vor 20 Jahren nicht anders als heute.

20 Jahre sind das Stichwort. Zwei Jahrzehnte, Stoff für einen Vergleich: 1992 kostete der Liter Super etwa 1,20 Mark. Die Inflationsrate (seit damals etwa 43 Prozent) mit einbezogen, entspricht das heute ungefähr 86 Cent. 1992 hieß des Deutschen Durchschnittsauto seiner Zeit vielleicht Golf 3. Ein Benziner mit 90 PS, der knapp acht Liter auf 100 Kilometer verfeuerte.

20 Jahre später fährt der Durchschnitts-Deutsche Diesel, vielleicht - um beim Beispiel zu bleiben - einen Golf 6 "Blue Emotion" mit 105 PS. Verbrauch: knapp vier Liter. Und der Liter Diesel kostet 1,50 Euro.

Der Verbrauch halbiert, der Literpreis nicht ganz verdoppelt - unterm Strich ist das eigentlich keine wirklich schlechte Bilanz.

Ob es wirklich gerechtfertigt ist, dass die Mineralölkonzerne auf jede Krise am Weltmarkt gleich mit happigen Preisaufschlägen reagieren, und ob ein Steueranteil von mehr als zwei Dritteln angemessen ist, steht indes auf einem anderen Blatt geschrieben. Wie auch immer: Die Automobilhersteller handeln, indem sie immer sparsamere Modelle entwickeln. Der Verbraucher kann reagieren, indem er sie kauft und Vernunft vor PS-Protzerei walten lässt. Die Umwelt dankt's auch.