"Think global, act local!" - dieser Appell der weltweiten globalisierungskritischen Bewegung gilt im Hamburger Süden in besonderem Maße. Die Hansestadt spielt eine wichtige Rolle als Zwischenstation der vor allem in Afrika geernteten Kakaobohnen auf ihrem Weg in die europäischen Supermärkte, wo sie derzeit vor allem zu Schokoeiern und -hasen verarbeitet zum Kauf angeboten werden. Bevor die braune Rohmasse aber in die österlichen Schablonen fließt, kommt die Hauptzutat jeder Schokolade bei Verarbeitern wie zum Beispiel der Delfi Cocoa Europe GmbH auf der Peute oder bei der auch im Harburger Binnenhafen vertretenen Cargill Deutschland GmbH an, um die Bohnen zu brechen und zu trennen, zu rösten und zu mahlen.

Trotz aufwendiger Reinigung der Kakaobohnen, bleibt bei vielen Schokoladenprodukten etwas hängen. Der schlechte Ruf, dass ihre Zutaten unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert worden sind. Die Zustände im Kakaoanbau hat der Filmemacher Miki Mistrati unter anderem an der Elfenbeinküste recherchiert. Mit seinen dramatischen Bildern im Hinterkopf können Verbraucher auch in Hamburg etwas für die Bauern in Westafrika tun, indem sie Schokolade aus fair gehandelten Kakaobohnen kaufen. Dass die Nahrungsindustrie auf ethische Anforderungen der Kunden reagiert, zeigt das steigende Angebot fairer Produkte bei den Lebensmittel-Discountern - zu Preisen, die sich kaum von denen hochwertiger Markenschokoladen unterscheiden.