Zwei Männer starten das Wohnungsbauprojekt “Quartier am Park“ auf der Harburger Schloßinsel, das in einem Jahr fertiggestellt sein soll.

Harburg. Auf der Harburger Schloßinsel steht ein weiteres von den Machern der Internationalen Bauausstellung IBA 2013 initiiertes Wohnungsbauprojekt in den Startlöchern. Nach "Marina auf der Schloßinsel" folgt nun das "Quartier am Park". Die beiden Investoren Holger Cassens und Mathias Böttcher zeigen sich beide überzeugt, dass das Stadtentwicklungsgebiet "Harburger Binnenhafen" bei Miet- und Kaufinteressenten künftig auf großes Interesse stoßen wird. "Hier liegt alles nah beieinander", sagt Böttcher, "zukunftsorientierte Unternehmen siedeln sich in dem Stadtteil an und bieten Arbeitsplätze, und die Wohnprojekte sind alle mit Natur verbunden, mit dem Grün der Parkanlagen und dem Wasser des Hafengebiets." Böttcher ist Gebäudetechnik-Unternehmer aus Harburg und steigt erstmals als Investor in ein Bauprojekt ein. "Das ist schon sehr spannend und auch ein wenig aufregend", sagt er.

Schon erfahren im Immobiliengeschäft ist Investor Holger Cassens aus Hamburg, der mehrere Immobilien besitzt und verwaltet und zusammen mit seiner Frau Mara eine Stiftung unterhält und damit kulturelle und soziale in der Stadt fördert - in Harburg unter anderem das Löwenhaus. "Ich bin auch am IBA-Projekt Neue Hamburger-Terrassen in Wilhelmsburg beteiligt", sagt er. Für das IBA-Projekt "Quartier am Park" auf gut 3,6 Hektar städtischen Grundstücks waren vor einem Jahr in einem Interessenbekundungsverfahren Bauinvestoren für insgesamt fünf sogenannte Baulose gesucht worden. Drei Grundstücksabschnitte für gewerbliche Nutzung sind vom Immobilienmanagement der Finanzbehörde noch nicht vergeben worden. "Derzeit gibt es Verhandlungen mit Unternehmen aus dem Technologiesektor", teilt Behördensprecher Daniel Stricker mit. Das Problem dieses gewerblich zu nutzenden Grundstückabschnitts von knapp drei Hektar Größe liegt in seiner Nähe zu einer Hochspannungsleitung. Die beiden Wohnungsbaugrundstücke von 4000 und 2700 Quadratmeter Größe befinden sich östlich des Harburger Schlosses, wo derzeit auch nach IBA-Plänen der Schlossinselpark angelegt wird.

+++ Schloßinsel - Investitionen mit Weitblick +++

Die beiden Investoren hatten sich beim Interessenbekundungsverfahren kennengelernt. Und beide zeigen sich beeindruckt von der konstruktiven Zusammenarbeit mit den Behörden. "Das muss man sagen", hebt Cassens hervor, "hier wird wirklich gemeinsam Projektentwicklung betrieben, von der Finanzbehörde, der IBA und auch dem Bezirksamt. Das macht Spaß." Und auch die beiden Investoren bemühen sich um möglichst viel Gemeinsamkeit.

Nach Ostern beginnen Verkauf und Vermietung der Wohnungen

"Wir sind zwar zwei eigenständige Bauherren", sagt Böttcher, "aber wir wollen beispielsweise bei der zu schaffenden Infrastruktur, wie beispielsweise der Zuwegung, der Müllentsorgung und gegebenenfalls auch der Energieversorgung eine gemeinsame Lösung finden." Kurz nach Ostern soll mit den Bauarbeiten begonnen werden, Fertigstellung im kommenden Frühjahr - rechtzeitig, vor Beginn der Internationalen Bauausstellung.

Am Wasser der Östlichen Binnengraft gelegen befindet sich das 2700 Quadratmeter große Grundstück von Matthias Böttcher. Boat-House heißt die von den Hamburger RH.Architekten entworfene Immobilie. Sie wird viergeschossig plus Staffelgeschoss. 20 Wohneinheiten der Größenordnung 65 bis 150 Quadratmeter kommen hinein - Miet- und Eigentumswohnungen. Nach Ostern beginnt Grossmann & Berger mit der Vermarktung. Eine Tiefgarage mit 20 Stellplätzen ist vorgesehen. Und die Garagenebene führt auch hinaus ans Wasser, wo zehn überdachte Bootsliegeplätze von jeweils zwölf Meter Länge, vier Meter Breite und vier Meter Höhe eingerichtet werden. Böttcher: "Es sind für die Bootsplätze noch einige technische Finessen in Planung."

Im sogenannten Baulos eins baut Investor Holger Cassens ein viergeschossiges Mehrfamilienhaus mit 23 Mietwohnungen von 53 bis 105 Quadratmetern, davon 40 Prozent frei finanziert und 60 Prozent öffentlich gefördert. Der Mietpreis pro Quadratmeter soll bei etwa 10,50 Euro liegen. Das Gebäude bekommt ein Treppenhaus und Laubengänge zu den Wohnungen. Das fördert Begegnung und Kommunikation der Bewohner. Cassens weist auf den hohen Energiespar-Standard der Gebäude hin. Der IBA-Standard ist 30 Prozent besser als die Vorgaben der derzeitigen Energiesparverordnung. Ins Erdgeschoss soll eine Kindertagesstätte und eventuell auch ein Café einziehen.