Sich mit dem Tod auseinanderzusetzen kostet Kraft. Ist es doch immer auch die Auseinandersetzung mit dem eigenen Ende, das - früher oder später - jeden von uns ereilen wird. Das ist bekannt. Und doch ist der Tod noch immer ein Tabu in unserer Gesellschaft, die vor allem die Jungen in den Mittepunkt stellt.

Dass die Alten bald den Großteil der Bevölkerung stellen, wird zwar dazu führen, dass das Alter - zumindest wenn es nicht alt aussieht - nicht mehr so sehr als Makel wahrgenommen wird.

Doch für den nächsten Schritt sind wir offenbar noch nicht bereit. Im Bewusstsein der meisten Menschen hat sich die Sicherheit festgesetzt: Gestorben wird immer später. Gesprochen wird solange nicht darüber.

Unter dem gesellschaftlichen Schweigen leiden vor allem die Menschen, die sich tatsächlich an den Gedanken gewöhnen müssen, bald nicht mehr unter den Lebenden zu sein. Sie sind plötzlich mit Fragen konfrontiert, die sie niemandem stellen können. Mit Glück sind dann Kirche oder Familie ihr Stützpfeiler.

Doch viele Menschen bleiben allein mit ihren Fragen und Sorgen zum nahenden Tod. Für sie können die Begleiter vom Hospizdienst eine große Hilfe sein. Die Ehrenamtlichen übernehmen eine Aufgabe, die viel stärker von uns allen wahrgenommen werden müsste. Denn die Einsamkeit der Sterbenden ist tragisch. Der Tod ist es nicht. Der Tod ist nur natürlich.