Die jetzige Abstimmungspanne beim Buchholzer Ostring kann man als symptomatisch für die jahrzehntelange, zähe Debatte über die Umgehungsstraße bezeichnen. Es scheint einfach der Wurm drin zu sein in dieser Planung - und deshalb ist es gut, dass jetzt endlich die Bürger Gelegenheit haben, ihre Meinung zu dem Ganzen zu äußern. Sie hätten schon viel eher zu Wort kommen sollen.

Dennoch kann man hinterfragen, wie der Beschluss zur Bürgerbefragung zustande gekommen ist. Wenn sich frisch gewählte Ratsmitglieder von kurzfristig gestellten Anträgen überrumpelt fühlen und versehentlich das Kreuz an der falschen Stelle machen, ist ihre Kritik an dem Prozedere nachvollziehbar - vor allem dann, wenn sie vergeblich um eine Wiederholung der Abstimmung bitten. Auch wenn nicht sicher ist, ob das etwas am Ergebnis ändern würde.

Die Seite der Antragsteller hat ebenfalls recht, wenn sie argumentiert: Ein Antrag ist etwas völlig Normales, und außergewöhnlich kompliziert war er auch nicht. Nur: Warum hat man ihn nicht wie sonst üblich schon einen Tag vorher oder zu Beginn der Sitzung eingereicht? Anscheinend hat man durchaus auf den Überrumpelungs-Effekt spekuliert.

Ob all das dem friedensstiftenden Projekt "Mobilitätskonzept" dienlich ist, sei mal dahingestellt. Die Parteien wollten ja eigentlich in großer Runde mit Bürgern und Verkehrsplanern bei null anfangen. Es wird sich zeigen, wie viel Vertrauen noch übrig ist.