Ihr wollt Geschäftsräume in zentraler Lage mit ausreichendem Parkhausangebot und richtig großer Verkaufsfläche - und womöglich noch eine gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln? Es ist ja nicht so, dass Harburg so etwas für Firmen nicht zu bieten hat. Das Harburg Center von Investor Hans Dieter Lindberg steht seit Jahren leer. Und es erfüllt alle Ansprüche, die Unternehmen an einen attraktiven Standort stellen. Leerstand in der Innenstadt und die damit zusammenhängende Verwahrlosung muss also nicht unbedingt sein - Politik muss einfach mehr Mut zum Handeln zeigen. Dazu muss man sie allerdings auch lassen. In der Tat sollte die Verwaltung die Ortspolitik informieren, sobald ein Betrieb sich von Harburg verabschieden will. Das Wirtschaftsklima in einer Region ist hochsensibel. Sagt ein Großunternehmen "Tschüss", überlegen es sich benachbarte Firmen ebenfalls, ob es an der Zeit ist, die Sachen zu packen.

Wo bleibt also eine einheitliche Vermarktungsstrategie des Standortes? Boomende Wirtschaft in Harburg - das darf nicht nur florierender Bürobetrieb im Binnenhafen sein. Es gibt viele Baustellen im Stadtteil, an denen sich seit Jahren nichts tut und die den Standort zum riesigen Dornröschenschloss machen: die Endlos-Diskussionen um den Wochenmarkt, die triste Lüneburger Straße und ebenjenes seit Jahren leer stehendes Harburg-Center. Die Frage, ob diese Dauerbrenner Harburg attraktiv für Investoren machen, beantwortet sich fast von selbst: Nein.