Beim Projekt “Hamburger Energiepartnerschaften“ lernen Hausbesitzer alles über Einsparpotenziale

Wilhelmsburg/Veddel. Wie hoch ist der Energieverbrauch von Hamburger Haushalten? Welche Einspar- und Effizienzpotenziale gibt es? Welche Investitionen sind erforderlich, um die Potenziale zu erschließen? Was wissen die Hamburger darüber? Diesen Fragen gehen Studenten des Studiengangs Umwelttechnik der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in ihrem Projekt "Hamburger Energiepartnerschaften" nach.

In Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung (IBA) und dem Netzbetreiber Vattenfall beraten die Studenten rund 40 Haushalte des Vereins Kirchdorfer Eigenheimer in Kirchdorf. Die Haushalte der Einfamilien- oder Doppelhäuser treten nun miteinander in einen Energiespar-Wettbewerb. Es sollen der Verbrauch von Strom, Wärme und Trinkwasser analysiert und daraufhin passende Einsparpotenziale entwickelt und umgesetzt werden.

Die Studenten bieten den Mietern eine umfassende Energieberatung und zeigen ihnen, was sie mit ihrem eigenen Handeln bewirken und ändern können - nach dem Motto: Was kann ich persönlich tun, um zum Klimaschutz beizutragen? Im Mittelpunkt steht neben den maximalen Einsparpotenzialen die praktische Umsetzbarkeit der Vorschläge. "Die Einsparerfolge werden nach Umsetzung durch eine weitere Begleitung sichergestellt", verspricht die IBA. Motivation und Einbindung der Eigenheimer sind dabei für das Projekt unerlässlich." Mit so genannten "Smart Metern" - Messgeräten, mit denen jeder der teilnehmenden Haushalte ausgestattet wird - erhalten die Studenten mit ihrem Fachwissen einen Überblick über Verbrauch, Kosten und zukünftiges Einsparpotenzial der Häuser.

Zusätzlich erhält jeder teilnehmende Haushalt bis zu 500 Euro für energieeffizientere Haushaltsgeräte wie einen neuen Kühlschrank. Als Lohn winken den Teilnehmern außerdem - neben dauerhaft niedrigen Nebenkosten und der Gewissheit ökologisch sinnvoll zu handeln - Preise für die erfolgreichste Energiepartnerschaft.

Von der Akquise der Eigenheimer bis hin zur Werbung für das Vorhaben haben 26 Studenten alles in Eigeninitiative organisiert. Die "Smart Meter", die den Verbrauch messen, hat Vattenfall kostenfrei zur Verfügung gestellt. Projektpartner sind außer der IBA auch die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Hamea (Hamburger Energieagentur), der Verein Kirchdorfer Eigenheimer (VKE), die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) und Vattenfall.

Das Projekt "Hamburger Energiepartnerschaften" ist Teil des "Zukunftskonzepts Erneuerbares Wilhelmsburg", mit dem die IBA Wilhelmsburg und die Veddel auf den Weg zu "klimaneutralen Elbinseln" führen möchte. Bereits 2010 veröffentlichte die IBA den Energieatlas. Er stellt strategische Instrumente und Projekte für eine 100-prozentig erneuerbare Energieversorgung der Elbinseln in Zukunft vor.

Bis zum 1. März läuft im IBA-Dock Am Zollhafen auf der Veddel die Ausstellung "Bauen für die 2000-Watt-Gesellschaft - Stand der Dinge" der Stadt Zürich. Sie dokumentiert das energiepolitische Ziel der Stadt Zürich, zukünftig pro Person nicht mehr als 2000 Watt zu verbrauchen.