Grundschule, Hauptschule, Realschule, Oberschule, Gesamtschule, Gymnasium - an Vielfalt ist das niedersächsische Bildungssystem wirklich nicht zu überbieten. Kein Wunder, dass viele Eltern bei all diesen unterschiedlichen Namen und Schulformen schon lange den Überblick verloren haben. Voller Unsicherheit und Zweifel stehen sie vor der Frage, was denn jetzt die beste Einrichtung für ihr Kind ist.

Das klassische dreigliedrige System wird sich aber wohl kaum jemand von ihnen ernsthaft zurückwünschen. Auch wenn es klar zwischen den Schülern trennte, so war doch gerade diese Trennung auch sein Nachteil. Zumal sich das gesamte System in der Realität schon vor Jahren überholt hat.

Nein, die Unsicherheit der Eltern geht vor allem auf die große Ähnlichkeit der neuen Schulformen Oberschule mit oder ohne gymnasialen Zweig und Gesamtschule zurück. Als "kleine Gesamtschule" wird die dreizügige Oberschule oft bezeichnet. Die Gesamtschule muss nämlich fünfzügig sein. Und während es an der Oberschule kein Abitur gibt, sondern sie - je nachdem, ob sie einen gymnasialen Zweig hat - nur darauf vorbereitet, können die Schüler der Gesamtschule die Reifeprüfung ablegen. Das war's im Grunde schon mit den Unterschieden.

Die Frage aber, wie lange diese neue Aufteilung nun gelten wird und ob es nicht in Zukunft nur noch eine Schulform, etwa Gesamtschulen, die nicht mehr fünfzügig sein müssen, gibt, wird nicht im Landkreis Harburg, sondern in Hannover entschieden. Bis dahin müssen Eltern und Schüler mit dem Systemdschungel leben und hoffen, dass sie so viele Informationen wie möglich erhalten.