Was Eltern bei der Schulwahl für ihre Kinder wollen ist seit jeher im Lüneburger Kreistag ein hohes Gut. Die Abgeordneten lehnen durch die Bank weg und über Parteigrenzen hinaus Schulbezirke als Regulierungsinstrument ab. Als vor einigen Jahren das Gymnasium in Bleckede eingerichtet wurde und Schulbezirke vorübergehend helfen sollten, die neue Schule zu etablieren, gab es hitzige Diskussionen. Eltern gingen auf die Barrikaden, sodass die Schulbezirke wieder abgeschafft wurden.

Bei genauem Blick wird aber klar, dass der so hoch gehaltene Elternwille an der Kreisgrenze endet. Nicht jeder Schüler darf etwa unabhängig vom eigenen Wohnort das Gymnasium Salzhausen im Nachbarkreis besuchen. Das ist nur über eine Ausnahmeregelung möglich, die nur für wenige Dörfer in der Samtgemeinde Amelinghausen gilt.

Die Regelung ist nicht zeitgemäß und gehört abgeschafft. Ebenso wie die überflüssige und nicht nachvollziehbare Zahlung von Schulgeld, das der Kreis Lüneburg an den Kreis Harburg für jeden Lüneburger Schüler in Salzhausen überweisen muss.

In Zeiten, in denen Kinder, Eltern und Lehrer zu Recht darüber klagen, dass Schüler kaum noch Freizeit haben, ihnen die Kindheit und Jugend gestohlen wird, muss der Besuch der am nächsten zum Wohnort gelegenen Schule möglich sein. Kurze Wege müssen das Ziel sein. Deshalb spricht nichts dagegen, dass Kinder aus der Samtgemeinde Amelinghausen in Salzhausen das Gymnasium besuchen. Auch nicht, dass der Kreis in Embsen eine weitere Integrierte Gesamtschule einrichtet. Die Schüler werden schon kommen, denn die Schulform ist gut und kommt bei Eltern an.