Seit dem Ende des Kalten Krieges und dem Mauerfall vor gut 22 Jahren ist die Bundeswehr auf dem Rückzug. Und mit ihr aller militärischer Immobilienbestand. 2003 packte Hamburgs Hausbrigade, die Panzergrenadierbrigade 7, ihre Sachen in der Röttiger-Kaserne in Fischbek, und Ende Mai 2004 hatte der Führungsstab nach Abwicklung aller organisatorischen Dinge, 45 Jahre nach Arbeitsbeginn 1959, das Licht auf dem 57 Hektar großen Gelände und in den Kasernenbauten südlich der Cuxhavener Straße für immer ausgeschaltet.

Hamburg übernahm das Kasernengelände vom Bund, und der Bezirk Harburg machte sich mit Baudezernat und Stadtplanungsausschuss an die Arbeit, sich eine neue Nutzung für das frei werdende Militärgelände am Rand der Fischbeker Heide zu überlegen. Der Bebauungsplan-Entwurf Neugraben-Fischbek 66 war dann den Bewohnern des Süderelberaums am 26. November 2009 in der Schule Ohrnsweg vorgestellt worden. 450 Wohneinheiten in Stadtvillen, Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern sah das Konzept vor, und die Bürger stimmten der weiteren Planentwicklung auf dieser Basis zu. Nun möchte die Finanzbehörde fast die doppelte Bebauung auf dem Gelände realisieren, um die hohen Erschließungskosten des Geländes auf eine größere Anzahl Grundstückskäufer zu verteilen.

Unmut gegen diese Art der Verdichtung ist verständlich. Und ein Bürgerbegehren könnte die Planung vielleicht auch noch zu einer notwendigen Kompromisslösung führen.