Wohnen, Arbeiten und Einkaufen in Harburg - ein schwieriges Thema.

Der Vorstoß der Politik, die Ansiedlung von Discountern an Hauptausfallstraßen zu stoppen, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Doch sollte dieses Ansinnen auch konsequent eingehalten werden.

Denn Ausnahmen, wie sie jetzt an der Winsener Straße geplant sind, schränken die Lebensqualität vieler Menschen erheblich ein: Lkw brausen von früh bis spät in die Lieferzonen und sorgen für Nachschub in den Regalen. Kunden von nah und fern wollen sich die günstigen Sonderangebote nicht entgehen lassen. Öffnungszeiten bis 22 Uhr sind keine Seltenheit mehr. Da ist es Aus mit dem ruhigen Wohnen in Wilstorf. Und niemand kann ernsthaft behaupten, dass in diesem Stadtteil ein Mangel an Supermärkten herrscht.

Lebensqualität - das ist nicht nur das zu Fuß zu erreichende Einkaufszentrum mit Aldi und Co.. Das bedeutet auch, die Ruhe im eigenen Garten oder auf dem Balkon zu genießen und von Abgasen und Fahrzeuglärm verschont zu werden. Dass kann man im einem Wohngebiet, das im Bebauungsplan auch als ein solches festgelegt ist, erwarten. Darauf haben die Menschen, die dort leben, auch ein Recht. Die Anwohner tun deshalb gut daran, auf Einhaltung des Nutzungsrechts zu beharren.

Außerdem tut sich bei den derzeitigen Planungen noch ein Problem auf: Weitere Discounter verlocken gerade nicht dazu, zum Einkaufen in die Innenstadt zu kommen.