Es war der Giftmüllskandal der 80er-Jahre schlechthin: Der Dioxin-Fund in der Mülldeponie Georgswerder.

Werde der "Giftmüllberg" jemals abgetragen oder saniert, müssen die Einwohner Wilhelmsburgs evakuiert werden - fast 50 000 Menschen, hieß es damals.

Dass der Berg aus Vertuschung und Verschleierung abgetragen wurde, verdanken die Wilhelmsburger sowie alle Hamburger mit Sicherheit einigen unbequemen Politikern und Bürgern. Deren Engagement motiviert aus der Sorge um ihre eigene und der Zukunft ihrer Kinder, veränderte die politische Landschaft in Hamburg und darüber hinaus bundesweit: Sie sensibilisierte die Öffentlichkeit für Umweltthemen und stabilisierte die Umweltbewegung, die überall in die Landesparlamente und 1983 zum ersten Mal auch in den Bundestag einzog.

Das ist jetzt fast 17 Jahre her. Seit dem ist viel passiert mit dem Berg in Wilhelmsburg. Er wurde saniert, abgedichtet und versiegelt, und das darin noch immer lagernde Gift - wenn es nach den beteiligten Ingenieuren und Umwelttechnikern geht - für immer verschlossen. Der Berg soll jedoch nicht verschlossen bleiben. Im Gegenteil. Besucher sollen ihn begehen können und sehen, wie er sich inzwischen gewandelt hat - vom Giftmüll- zum Energieberg. Eine der wohl beeindruckendsten Flächen-Umwandlungen unserer Stadt, die nicht nur den 50 000 Einwohnern Wilhelmsburgs Hoffnung macht.