Schlimmer geht es wirklich nicht mehr: Ein Schwerverletzter Mann liegt am Bahnhof.

Ein Passant findet wenig später auf dem Weg zur Arbeit zufällig eine Tüte mit Leichenteilen. Furchtbare Zeugnisse brutaler Taten. Das ist der traurige Höhepunkt einer Gewaltserie, die ausgerechnet im Umfeld des Harburger Bahnhofs stattfindet. Dass Harburger Bürger inzwischen Angst haben, auf die Straße zu gehen, ist nur allzu verständlich. Die Entwicklung zeigt: Ganz klar war es ein Fehler, die Präsenzgruppe auch in Harburg aufzulösen. Gerade diese Beamten kennen die Brennpunkte im Stadtteil sehr genau. Sie wurden auch präventiv eingesetzt, um schlimme Vorfälle, wie sie gerade gestern passiert sind, zu verhindern. Was soll eigentlich noch passieren, damit sich in Sachen Kriminalitätskonzept im Hamburger Süden etwas bewegt?

Jahrelang hat die Politik beim Thema Integration geschlampt, hat sich nicht darum bemüht, Menschen mit Migrationshintergrund einzugliedern. Dass einige nun in sogenannten Parallelgesellschaften leben, in der offenbar das Gesetz der Gewalt herrscht, darf niemanden verwundern. Es gibt unzählige Abhandlungen darüber, weshalb gerade junge Männer mit ausländischen Wurzeln zuschlagen. Und es gibt Konzepte, wie man diese Gruppe erreichen kann.

Doch gute Sozialarbeit kostet Geld. Man sollte sich im Hamburger Rathaus überlegen, ob man mit dem Ansetzen des Rotstifts noch weitere Jugendprojekte gefährdet - und damit weiterer Gewalt Vorschub leistet.