Die Polizei in schäbigen, zugigen Container-Arrangements und in einer abgehalfterten Stadtvilla, eingepfercht in zu engen Büros, ohne Vernehmungszimmer und ohne vernünftige Sozialräume für die Beamte, die rund um die Uhr im anstrengenden Schichtdienst für die Sicherheit der Bürger im Brennpunkt Tostedt da sind: Wer es nicht mit eigenen Augen gesehen hat, hält es für einen schlechten Scherz. Bereits seit zwei Jahren halten die Beamten diese Zustände aus und müssen jetzt befürchten, noch länger in ihrem Behelfsheim wirtschaften zu müssen.

Das geht nicht. Zwei Jahre sind schon zwei Jahre zu viel. Polizisten erfüllen eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe und müssen daher stimmige Arbeitsbedingungen erhalten. Dieses Gebäude erfüllt noch nicht einmal die Mindestanforderungen für eine moderne Polizeistation. Und sicher ist es dort für die Beamten auch nicht. Sollten einige ortsansässige Unruhestifter mal auf die Idee kommen, die Container zu stürmen - welche Sicherheitsanlagen kann die Polizei aktivieren, um die Chaoten zu stoppen?

Es kann keine zwei Meinungen darüber geben, dass für die Töster Polizei zügig eine andere Lösung gefunden werden muss. Und da es im Ort kein Gebäude gibt, das sich für den Betrieb einer Wache eignet, sollte der Rathausneubau durchgezogen werden. Guter Bürgerservice - und dazu gehört auch die Polizei, möglichst eng verzahnt mit der Verwaltung - kostet eben ein paar Euro. Doch das ist sinnvoll angelegtes Steuergeld. Sicherheit sollte den Töstern in ihrem eigenen Interesse etwas wert sein.