Das zehnte Harburger Binnenhafenfest war bei Kaiserwetter ein großer Erfolg: Rund 55 000 Menschen, jung und alt, aus ganz Hamburg und dem Umland strömten am Sonnabend und Sonntag zum Lotsekanal.

Hier fanden sie das, was sie suchten: maritimes Flair mit Dampfschiffen und tollen Aktionen auf dem Wasser. Hier gab es Bier, Bowle und Bratwurst - die Zutaten, die ein Sommerfest versüßen.

Nun wollten auch das Harburger Citymanagement und das Business Improvement District (BID) Lüneburger Straße am Sonnabend von den Massen im Harburger Binnenhafen profitieren. "Harburger Binnenhafenfest goes Innenstadt" hieß das Motto. Allein: Das Motto blieb ein frommer Wunsch. Kaum ein Binnenhafenfest-Besucher ging vom Binnenhafen in die Harburger City.

Wozu auch? Das Programm der "Bühne Südkultur" am Lüneburger Tor war zwar ganz nett, ließ aber nur wenige Passanten länger verweilen. Für die Zuhörer war es prickelnder, gemeinsam mit Hunderten Menschen die Rapper "Schlechta Umgang" auf der NDR-Bühne am Wasser zu erleben, als derselben Formation etwas später mit zwei Dutzend Einkäufern in der Lüneburger Straße zu lauschen.

Wenn die Innenstadt wirklich vom Binnenhafenfest hätte profitieren wollen, hätte sie in der Lüneburger Straße ein Sahne-Programm anbieten müssen. Ein Shanty Chor allein lässt Besucher in Partylaune nicht vom Binnenhafen in die Harburg Arcaden ziehen.