Begrüßungstasche für Erstsemester enthält Gutscheine und Informationsmaterial. Sponsoren werden gesucht

Harburg. Mountainbikes, Laptops und ein halbes Jahr mietfrei wohnen: Einige Universitäten wie unter anderem die Hochschulen in Osnabrück, Frankfurt/Oder und Paderborn lassen für Erstsemester tolle Geschenke springen, um sie für ein Studium an ihrer Einrichtung zu begeistern. Mit dabei im Willkommenspaket ist immer ein Infoblock mit Behördenwegweiser und Unternehmens-PR. Finanziert werden die Lockmittel durch private Sponsoren. "Das ist auch für Harburgs TU eine gute Idee", sagt Citymanager Matthias Heckmann.

Das Outfit gestaltet ein Harburger Künstler

Bereits seit einigen Monaten bemüht er sich, für künftige TU-Studenten ansprechende Willkommenspräsente zusammenzustellen. In einer großen Tasche aus Material, das sonst für Lkw-Planen Verwendung findet, sollen sich einige Überraschungen wie ein Coffee-to-Go-Becher und ein Frühstücksbrettchen sowie viele nützliche Utensilien wie ein USB-Stick, Kugelschreiber und Info-Material befinden. Das Besondere: Das Outfit der Tasche soll vom Harburger Künstler Helmut Griebe gestaltet werden. Ausschließlich Logos, so Heckmann, sollen nicht auf der Präsenttasche prangen, individuell, eben "typisch Harburg", soll es schon sein. "Das ist eine gute Chance, um Studenten von außerhalb dazu zu bewegen, Harburgs Innenstadt kennenzulernen." Deshalb will der Citymanager ein Gutscheinheft auflegen lassen. Die Coupons können die Studierenden dann in Harburger Gastro-Betrieben und Läden einlösen. "Wer heute noch Student ist, sucht morgen schon in Harburg ein Haus oder eine Wohnung und wird hier vor Ort arbeiten. Dafür müssen wir werben", sagt Heckmann.

1300 Taschen will er zu Semesterbeginn Mitte Oktober unter die Studenten bringen. Die Reaktion von Seiten der TU ist positiv. "Wir waren in der Vergangenheit immer wieder bemüht, unsere Erstsemester mit Taschen zu beglücken. Über diese Aktion freuen wir uns natürlich sehr", sagt TU-Pressesprecherin Jutta Werner. Beim AStA, der Studentenvertretung, wollte man sich nicht zu dem Thema äußern.

Die Uni tut gut daran, die Bemühungen Heckmanns zu unterstützen. Er orientiert sich mit seinem Harburger Willkommenstasche an ähnlichen Aktionen des Dresdner Citymanagements. Dort ist das Accessoire aus Lkw-Planenmaterial der Renner. "Wir bieten diese Tasche schon seit drei Jahren für die neuen Studenten an. Sie wird sehr gut angenommen", sagt Tanja Terruli, Geschäftsführerin des Dresdner Citymanagements. Mit im Gepäck sind dort auch viele Informationen über kulturelle Einrichtungen in Dresden und über das Umland. Wenn Terruli mit den Exemplaren zur Begrüßung der Erstsemester in die Aula der Uni kommt, sind die Geschenke schnell vergriffen. "Etwa 70 Prozent der jungen Leute sind auch Neubürger der Stadt. Das haben die Geschäftsleute hier in Dresden schnell begriffen. Auch die Stadt zieht nach, vergibt an Lernende von außerhalb unter anderem einen Umzugszuschuss", so Terruli.

Das City-Management sucht noch weitere Sponsoren

Davon ist Harburg noch weit entfernt. "Die Begrüßungstasche ist eine super Idee", sagt Ralf Dieter Fischer, CDU-Kreischef. Bei den staatlichen Finanzspritzen für Studentenbuden, Umzugskostenerstattung oder gar einem Erlass von Studiengebühren für Harburgs Akademiker winkt er ab. "Woher die Wohnungen und das Geld nehmen?", sagt er. Zunächst wollen die Harburger Christdemokraten erheben lassen, woher die TU-Studenten kommen und wie umfangreich ihr Anreiseweg zur Hochschule ist. Und: "Wenn nur Erstsemester den Mietkostenzuschuss erhalten, wäre das ungerecht für die anderen", so Fischer.

Weitere Harburger Sponsoren fürs Willkommenspaket für Studenten können sich unter der Telefonnummer 040/355 10 34 26 an Citymanager Matthias Heckmann wenden.