Die Willkommenspakete für Erstsemester, die das Citymanagement schnürt, sind eine gute Sache - wenn auch die Richtung, auf die die Präsente abzielen, in Harburg andere sind, als in Städten wie Paderborn oder Greifswald.

Denn in Gegensatz zu den Unis in diesen Städten hat die TU keine Probleme, ihre Hörsäle voll zu kriegen. Junge Akademiker wissen sehr wohl, dass die TU-Studiengänge ihnen gute Berufsaussichten bescheren. Die Harburger Präsente sollen die Studenten eher dazu verführen, das Umfeld jenseits des Campus kennenzulernen.

Dazu können ein Umgebungsplan und der eine oder andere Gutschein für einen Kneipenbesuch hilfreich sein. Viele Studierende kommen mit der S-Bahn angereist, besuchen die Vorlesungen und steigen danach wieder in den Zug nach Hause. Ein Bummel durch Harburg wäre deswegen nicht nur für Erstsemester interessant, auch ältere Kommilitonen würden dabei völlig neue Erfahrungen machen. Sinnvoll wäre also eine Ausweitung der Citymanagement-Aktion: ein Harburg-Paket für alle TU-Studenten.

Da dies sicherlich den finanziellen Rahmen dieser Idee sprengen würde, sind wir wieder bei wohlbekannten Harburger Problemen: An der Aufenthaltsqualität dieses Stadtteils muss sich etwas ändern. Der Charme der 70er-Jahre, den viele Gebäude und Plätze immer noch ausstrahlen, muss weg. Auch hier stoßen Bemühungen an ihre Grenze: Denn eine groß angelegte Bauoffensive kostet Geld. Geld, das nicht vorhanden ist.