Es reicht. Der Bezirk Harburg fühlt sich von Senat und Fachbehörden stiefmütterlich behandelt. Und diesmal platzte den Abgeordneten der Bezirksversammlung förmlich der Kragen.

Während nördlich der Elbe in vielen Fällen Millionenbeträge keine Rolle spielen, wie beispielsweise für den Bau der immer teurer werdenden Elbphilharmonie oder auch für die Pläne zum Bau einer nicht unbedingt notwendigen Straßenbahn, wird bei Projekten in Harburg, darunter die Entwicklung des Binnenhafens, der Rotstift angesetzt.

Aber es geht nicht nur ums Geld. Die Informationspolitik der Fachbehörden und ihrer Mitarbeiter lässt zu wünschen übrig. Geht es beispielsweise um Verkehrsfragen, da trifft die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH die Entscheidung für den Bau einer Autobahn-Hafenquerspange zwischen Stillhorn und Moorburg. An dieser Entscheidung orientiert sich auch das künftige Gesamtverkehrskonzept für den Hamburger Süden, das Ende dieses Jahres öffentlich diskutiert werden soll. Bezirkspolitiker und Bürger müssten für Entscheidungen ihren Handlungsspielraum vergrößern. Vielleicht sollten sich Harburger ihre Wilhelmsburger Nachbarn zum Vorbild nehmen. Sie entwickelten sich in Bürgerbeteiligung und Streitkultur seit dem geplanten Bau einer Müllverbrennungsanlage 1994 weiter. Sie brachten auch den "Sprung über die Elbe" in Gang. Er sollte in Harburg ankommen.